Erster Staatsbesuch in der Schweiz
Roter Teppich für Südafrika-Präsident Ramaphosa

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat in Bern den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa empfangen. Beide würdigten das gemeinsame Bekenntnis beider Staaten zum Multilateralismus und zur Lösung von Konflikten im Dialog.
Publiziert: 29.10.2025 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 08:32 Uhr
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Roter Teppich für den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa – hier mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Erster Staatsbesuch eines südafrikanischen Präsidenten in der Schweiz
  • Verschiedene Absichtserklärungen unterzeichnet
  • Südafrika ist derzeit das wichtigste Ziel schweizerischer Direktinvestitionen in Afrika
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Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) hat in Bern den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa (72) empfangen. Es handelt sich dabei um den ersten Staatsbesuch eines südafrikanischen Präsidenten in der Schweiz. Ramaphosa sprach von einem «Meilenstein in der langandauernden Partnerschaft» der beiden Länder.

Beide würdigten das gemeinsame Bekenntnis beider Staaten zum Multilateralismus und zur Lösung von Konflikten im Dialog. Die Geschichte zeige, dass es auch «dunkle Zeiten» in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten gegeben habe, sagte Keller-Sutter am Mittwoch bei einem Auftritt im Bundeshaus in Anspielung auf die Zeit der Apartheid. Sie zeigte sich daher erfreut über die vielfältigen, lebendigen Beziehungen in der Gegenwart.

Ramaphosa erinnerte ausdrücklich an die Verdienste von Schweizer Gegnerinnen und Gegnern der Apartheid. Ihre Solidarität sei die Saat der heutigen Freundschaft zwischen den beiden Staaten gewesen.

Wichtiges Zielland für Direktinvestitionen

Südafrika sei heute das wichtigste Ziel schweizerischer Direktinvestitionen in Afrika, hob Keller-Sutter hervor. Sie verwies zudem auf Ähnlichkeiten in der politischen Kultur. Beide Länder seien multikulturelle, mehrsprachige Länder: «Dies hat uns die Wichtigkeit von Kompromissen gelehrt». Mit seiner Geschichte sei Südafrika in einer guten Position, um andere Staaten bei der Suche nach friedlichen Lösungen für Konflikte zu unterstützen.

Keller-Sutter kündigte an, die Schweiz und Südafrika wollten ihre Zusammenarbeit im Bereich der Vermittlung verstärken. Die Aussenminister beider Staaten unterzeichneten dazu eine Absichtserklärung. Weitere Vereinbarungen gibt es etwa in den Bereichen Handel, Weiterbildung und Kultur. Dies zeige den Willen, die bilateralen Beziehungen zu vertiefen.

Ramaphosa lobte den Einsatz der Schweiz für Frieden und Völkerrecht auf internationaler Ebene. Auch er betonte zudem die Wichtigkeit der Handelsbeziehungen zwischen seinem Land und der Schweiz.

Mühen mit Trump

An einer Medienkonferenz kam die Sprache auch auf die Trump-Zölle. Es brauche noch etwas Geduld, sagte Keller-Sutter dabei mit Blick auf die Schweiz.

Auch Südafrika hat seine Mühen mit Trump. Der US-Präsident provozierte im vergangenen Mai bei einem Empfang des südafrikanischen Präsidenten in den USA einen Eklat. Eine Stunde lang beschuldigt er Südafrika, weisse Farmer zu enteignen, zu diskriminieren – ja sogar: systematisch zu töten.

Um seinen Ratschlag gefragt, wie mit einer solchen Situation umzugehen sein, meinte Ramaphosa: «Behandeln Sie jeden mit Würde und Respekt.»

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