Er reichte Beschwerde ein
Vierfachmörder von Rupperswil AG erzielt Teilerfolg vor Gericht

Sieben Jahre nach seiner Verurteilung hat der Vierfachmörder Thomas Nick einen Teilerfolg vor Gericht erzielt. Der heute 42-Jährige hatte im Dezember 2015 vier Menschen getötet – eine Frau, deren beiden Söhne und die Freundin des älteren Sohnes.
Publiziert: 11:14 Uhr
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Aktualisiert: vor 58 Minuten
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Im Dezember 2015 tötete Thomas Nick (37) vier Menschen in Rupperswil.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Thomas Nick strebt freiwillige Therapie während Strafvollzug an
  • Ermittler nutzten Google-Daten und Antennensuchlauf zur Überführung
  • Vierfachmord 2015 führte zu lebenslanger Haft und Verwahrung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Vierfachmörder von Rupperswil AG, Thomas Nick (42), möchte im Strafvollzug eine freiwillige Therapie absolvieren. Mit einer Beschwerde hat der Schweizer vor dem Aargauer Verwaltungsgericht einen Teilerfolg erzielt.

Konkret hiess das Verwaltungsgericht die Beschwerde des wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilten Mannes teilweise gut. Der Kanton muss den begonnenen Prüf- und Abklärungsprozess des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes vollständig abschliessen und erneut entscheiden, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Entscheid des Verwaltungsgerichts hervorgeht.

Das Gericht verzichtete darauf, selbst eine freiwillige Therapie anzuordnen. Der 42-Jährige hatte im Dezember 2015 in Rupperswil Carla Schauer (†48), ihre Söhne Dion (†19) und Davin (†13) und Dions Freundin Simona F. (†21) brutal ermordet. Nach den Morden versuchte er das Haus der Opfer mit Fackelöl in Brand zu stecken.

So kamen die Ermittler ihm auf die Schliche

Blick enthüllte im Dezember 2020, wie Ermittler dem Vierfachmörder auf die Schliche gekommen waren.

Demnach lieferte Google den ersten Hinweis. Die Fahnder hatten nach der Tat ein Gesuch gestellt, um die IP-Adressen von all jenen Computern zu erhalten, von denen aus in der Zeit vor der Tat nach der Opferfamilie gegoogelt wurde. Thomas Nick hatte seine Opfer vor der Tat ausgekundschaftet und sich auch im Internet informiert.

Ein anschliessender Antennensuchlauf belastete Nick zusätzlich. So war das Bewegungsmuster des arbeitslosen Hündelers normalerweise immer die gleichen. Er ging mit seinen Hunden meistens zu mehr oder weniger derselben Zeit Gassi und spazierte dabei oft am selben Haus vorbei. Ausgerechnet am Tattag verband sich sein Handy jedoch nicht mit dem üblichen Sendemasten.

Laut einer Polizeiquelle war klar, dass Thomas Nick auf dem Weg nach Aarau war. Deshalb wurde an jenem Tag eine Verkehrskontrolle zwischen Rupperswil und Rohr AG errichtet. Der 42-Jährige musste einen Alkoholtest machen. Die DNA wurde mit der am Tatort abgeglichen. Beide Proben stimmten überein. Damit war das letzte Puzzlestück gefunden.

Am nächsten Morgen wurde Nick festgenommen. Im März 2018 wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe sowie einer ordentlichen Verwahrung verurteilt.

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