Wir schreiben das Jahr 2031. Aus der Schweiz, einst blühende Demokratie, ist eine finstere Despotie geworden. Im Hauptquartier der Regierung am Alain-Berset-Platz herrscht Streit. Der Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses Guy Parmelin hat in einem Hinterzimmer-Deal mit Angehörigen des Scheinparlaments Zugeständnisse an die Bauern vereinbart. Angesichts der Lebensmittelknappheit befürchtet er einen Aufstand der Bevölkerung.
Die anderen Mitglieder des Herrscherrats fühlen sich hintergangen – und das kurz vor der grossen Versammlung der helvetischen Einheitspartei! Ueli Maurer, Säckelmeister auf Lebenszeit, wittert eine Intrige des Waadtländers.
Es braucht den Einsatz von Viola Amherd, Anführerin der militärischen Einheiten, um die Wogen zu glätten. Die Kommandeuse ist ein gebranntes Kind, seit sie vorletztes Jahr mit dem Versuch scheiterte, sich als Junta-Chefin zur alleinigen Machthaberin eines komplett wallisierten Alpenstaats aufzuschwingen.
Mit einem Dutzend Leopard-Panzern hatte sie damals den Justizpalast umstellt, in dem sich die unberechenbare Karin Keller-Sutter verschanzte. Doch seit die Vereinigten Staaten von Europa die Schweiz mit harten Sanktionen belegen, taugen die Kettenfahrzeuge höchstens noch dazu, unbewaffnete Demonstranten auf der Simonetta-Sommaruga-Allee niederzuwalzen.
Ignazio Cassis interessiert der Konflikt herzlich wenig. Der schillernde Aussenminister mit seiner Vorliebe für blumige Fantasie-Uniformen verzieht sich sowieso lieber in seine Tessiner Prunkresidenz – erst recht, seit der erbarmungslose Gottkönig Alain Berset das weit entfernte Freiburg zur Bundesstadt erklärt hat.
Berset obliegt es nun, das Hauen und Stechen endgültig zu beenden – schliesslich naht der 9. April. Sein Geburtstag ist mittlerweile der höchste Feiertag des Landes. Dann wird das Volk wieder für seinen geliebten Bruder Alain singen und klatschen.
Nur Magdalena Martullo-Blocher schmort wegen Hochverrats im Berner Käfigturm, der wieder seinem historischen Zweck zugeführt wurde. Das Berset-Regime hatte die Freiheitskämpferin schon mehrfach zu vergiften versucht.
Bitter für Martullo-Blocher, hatte sie doch nach dem Schicksalsjahr 2020 unablässig vor genau diesen Zuständen gewarnt. So sagte sie am 12. Februar 2021 in einem Interview mit der «NZZ» (so hiess die «Neue helvetische Wahrheit» vor der Gleichschaltung) anlässlich des Corona-Lockdowns wortwörtlich: «Der Bund hat eine Diktatur eingeführt. Er hat die Demokratie ausgeschaltet.»
Hätte man nur auf diese Kassandra der Neuzeit gehört!