Doris Leuthard wird heute zur Bundespräsidentin gewählt – rettet das ihre Partei?
Clever, vif, populär

Heute wird Doris Leuthard neue Bundespräsidentin. Warum das für sie ein Amt zur richtigen Zeit ist und warum es so konträr zur Verfassung ihrer CVP steht.
Publiziert: 07.12.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:33 Uhr
Bei Doris Leuthard geht es aufwärts.
Foto: KEY
Matthias Halbeis

Bei der CVP gibt es zurzeit nur eine Richtung: abwärts! Seit den verlorenen Wahlen 2015 haben die Christdemokraten zwar einen neuen ambitionierten Parteipräsidenten, doch auch mit Gerhard Pfister haben sie fast jede Wahl verloren. Die Zukunft der Schwarzen – so heissen sie in vielen Kantonen als Erben der Katholisch-Konservativen – sieht ziemlich düster aus.

Bei Doris Leuthard ist das anders: Bei ihr geht es aufwärts! Heute Mittwoch winkt der CVP-Bundesrätin, die seit August 2006 im Amt ist, zum zweiten Mal die Wahl zur Bundespräsidentin.

Höhepunkt ihrer Karriere

Es ist ein Amt, das zu ihr passt wie nie zuvor. Leuthard steht auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Viele hatten ihr eine schwierige Aufgabe prophezeit, als sie 2010 aus dem wenig prickelnden Wirtschaftsdepartment ins komplexe und exponierte Infrastrukturdepartement Uvek wechselte.

Fast ein Dutzend Abstimmungen später ist klar: Das Volk vertraut der Infrastrukturministerin. Es hat die Raumplanung und die Finanzierung der Bahninfrastruktur abgesegnet, die zweite Röhre am Gotthard durchgewinkt und Leuthard indirekt das Okay für einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergie gegeben.

Wer Leuthards Arbeit näher verfolgt, weiss, dass die Magistratin Lust am Regieren und Bewegen hat. Das wird sie wohl auch als Bundespräsidentin erneut unter Beweis stellen. Wenn die CVP sich am Leuchtfeuer Leuthard orientiert, könnte sie Schwung für die nächsten Wahlen holen.

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