«Don't say gay»
Trump-Mann entfernt Regenbogen-Pflastersteine

Zu schwul, zu woke: Erst will der Gouverneur von Florida das Wort «gay» verbieten. Jetzt hat er in Miami Beach Pflastersteine entfernen lassen.
Publiziert: 16:06 Uhr
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Bis Sonntag gabs in Miami Beach einen Regenbogen zu sehen. Doch dann rückten die Bauarbeiter an und entfernten das Pflaster.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Darum gehts

  • Regenbogen-Pflastersteine in Miami Beach auf Anordnung von DeSantis entfernt
  • LGBTQ+-Community entsetzt, Behörden befürchten bunte Racheaktion
  • Bauarbeiten fanden unter Polizeischutz statt, Polizeiauto bewachte frisch geteerte Stelle
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Am Ende des Regenbogens befindet sich ein Goldschatz – so der Mythos. In Miami Beach hingegen musste ein Regenbogen Teer weichen – ein weiteres Beispiel von Trumps skurriler Identitätspolitik.

Trump-Mann lässt bunte Pflastersteine entfernen

Worum gehts? Der Ocean Drive gehört zu den schönsten Strassen von Miami Beach. Hier reihen sich Art-Déco-Häuser aneinander. Und hier steigen im legendären «Palace» rauschende Partys. Im schwulen In-Lokal treten mehrmals am Tag Dragqueens auf. In der Nähe des Palace, an der Ecke Ocean Drive und 12th Street, führte bis zu diesem Wochenende ein Regenbogen-Walk über die Strasse. Am Sonntagnachmittag rückten jedoch Polizeiautos und Bauarbeiter an und entfernten über Nacht die bunten Pflastersteine, um sie mit Teer zu ersetzen.

Die Entfernung des Regenbogen-Walks erfolgte auf Anordnung des Florida Department of Transportation (FDOT) – auf Anweisung des republikanischen Gouverneurs und Trump-Verbündeten Ron DeSantis (47). Dieser argumentierte, dass der farbige Zebrastreifen eine Ablenkung für Verkehrsteilnehmer darstelle und dass künstlerische Darstellungen mit «sozialen, politischen oder ideologischen Botschaften» an Strassenkreuzungen nicht erlaubt seien.

Floridas «Don't Say Gay»-Politik

Ein vorgeschobenes Argument, finden Demokraten. Sie werfen Ron DeSantis einen Kreuzzug gegen die LGBTQ+-Community vor: So hat er ein Gesetz verabschiedet, wonach sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität kein Thema in der Schule mehr sein soll («Don't Say Gay»). Auch kündigte er an, die medizinische Versorgung von Transkindern einzuschränken.

Die LGBTQ+-Community von Miami Beach reagierte am Sonntagabend entsetzt auf die Entfernung der bunten Pflastersteine. Mehrere TV-Teams rückten an, um über die neue Symbolpolitik zu berichten. Die Bauarbeiten fanden unter Polizeischutz statt – und auch am Montag befand sich den ganzen Tag ein Polizeiauto neben der frisch geteerten Stelle. Behörden befürchten, dass die LGBTQ+-Community sich bald rächen wird und den Teer wieder bunt anmalen wird.

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