Er ist Präsident der grössten Demokratie der Welt: Indiens Präsident Ram Nath Kovind (73). Nächste Woche weilt das Oberhaupt des 1,3-Milliarden-Landes für einen mehrtägigen Staatsbesuch in der Schweiz.
Der Besuch erfolge auf offizielle Einladung der Schweiz, teilt das Eidgenössische Aussendepartement (EDA) auf Anfrage von BLICK mit. Weitere Informationen stellt es für später in Aussicht.
Wandelhalle gesperrt
Wegen des Staatsbesuchs werden am Donnerstagnachmittag und am Freitag grosse Teile des Bundeshauses gesperrt. Nicht nur National- und Ständeratssaal, auch die Wandelhalle ist Sperrzone, wo sich während der Session sonst Politiker, Lobbyistinnen und Journalisten tummeln. Das ist zwar üblich so bei Staatsbesuchen – allerdings finden diese meist nicht während der Session statt, wenn im Bundeshaus Hochbetrieb herrscht.
Freuen tut sich der Zürcher EVP-Nationalrat Nik Gugger (49) – der erste und bisher einzige Parlamentarier mit indischen Wurzeln. «Es ist toll, dass der indische Präsident in die Schweiz kommt», sagt er.
Verhandlungen über Freihandelsabkommen laufen
Auf dem Programm stehen für den indischen Präsidenten nebst dem offiziellen Empfang durch den Bundesrat unter anderem ein grosses Fest der indischen Botschaft im Berner Nobelhotel Bellevue und ein Besuch an der Berner Uni.
Indien hat in der Schweiz eine grosse Diaspora. Rund 25'000 Inderinnen und Inder leben hierzulande – während umgekehrt weniger als 700 Schweizerinnen und Schweizer in Indien wohnen.
Die ehemals britische Kolonie ist die viertgrösste Abnehmerin von Schweizer Exporten. Seit über zehn Jahren laufen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen. Gugger wünscht sich, dass es auch dank des Staatsbesuchs in dieser Sache bald vorwärtsgeht: «Ich hoffe, dass wir in der neuen Legislatur, die in Indien angebrochen ist und bald auch hier beginnt, ein Handelsabkommen unter Dach und Fach bringen.»