Der Genfersee ist grösser als im Leutschenbach gedacht
SRF verrechnet sich schwer

Beim historischen Rückblick auf die «Deepwater Horizon»-Katastrophe ist SRF ein peinlicher Rechenfehler passiert. Gefunden hat ihn SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer.
Publiziert: 11.06.2020 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 09:03 Uhr
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Bekam bei der Ombudsstelle recht: SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer.
Foto: Sobli

Zehn Jahre ist es her, dass im Golf von Mexiko eine Ölplattform explodierte. Bei der «Deepwater Horizon»-Katastrophe flossen rund 800 Millionen Liter Öl ins Meer – mit dramatischen Folgen für die Umwelt. Der Radiosender SRF4News hat die Katastrophe kürzlich in seiner «Tageschronik» Revue passieren lassen.

Nur passierte da ein peinlicher Fehler: SRF verglich die ausgelaufene Ölmenge mit dem neunfachen Volumen des Genfersees. Das stimmt hinten und vorne nicht: Mit 89 Kubikkilometern Volumen ist der Genfersee die grösste Süsswasserreserve Europas. Im Vergleich beträgt die ausgelaufene Ölmenge im Golf von Mexiko weniger als 0,001 Prozent.

Erfolgreiche Beanstandung

Den Fehler hat SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer (61, ZH) via SRG-Ombudsstelle erfolgreich beanstandet – und Recht bekommen. «Speziell ärgerlich» ist für die Ombudsstelle, dass es sich nicht nur um einen Kommafehler handelt, sondern dass SRF auch noch den Bildvergleich herangezogen hat. Die Redaktion habe sich denn auch «ohne Wenn und Aber entschuldigt» und das Archiv angepasst.

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Schläpfer hatte zudem gefordert, dass man das Ölleck nicht als «eine der grössten Umweltkatastrophen» bezeichnen dürfe – das sei sensationalisiert. Doch hier unterlag die Nationalrätin: In diesem zweiten Punkt hat die Ombudsstelle die Beanstandung abgelehnt. (gbl)

PS: Hier gibts die SRF-Sendung zum nachhören – allerdings wurde der peinliche Rechenfehler inzwischen aus der Tonspur rausgelöscht.

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