Noch mehr Ärger für die SBB. «Jetzt muss man sogar schon in der 1. Klasse stehen», berichtet eine genervte Leserin dem BLICK. Seit eineinhalb Wochen finde die Pendlerin keinen Sitzplatz mehr, wenn sie von Luzern nach Freiburg fährt.
Das Problem: Seit dem Sommer wird der Zug verkürzt geführt – hat also weniger Wagen. Und dann stauen sich die Passagiere eben.
Sie nimmt extra den früheren Zug
«Dabei nehme ich extra den Zug um 6 Uhr – um den Pendlerströmen zu entgehen. Und ich leiste mir ein 1.-Klass-GA für 6300 Franken, weil ich die eineinhalb Stunden schon zum Arbeiten nutze und einen Sitzplatz brauche», schimpft die Leserin.
Und sie sei nicht die Einzige, wie sie berichtet. Bei der Pendler-Gemeinschaft ihres 6-Uhr-Zugs kocht die Wut. «Die Ersten überlegen bereits, wieder aufs Auto umzusteigen.»
Schuld sind die Sonderkontrollen
Schuld am Platzmangel sind unter anderem die Sonderkontrollen, welche die SBB nach dem tödlichen Unfall von Baden AG an allen EW-IV-Wagen durchführen. «Wir können bestätigen, dass einzelne Züge mit weniger EW-IV-Wagen verkehren als geplant, auch auf der Strecke Luzern–Bern–Genf», so Sprecher Reto Schärli. «Deswegen verkehren diese Züge verkürzt, die Folge waren vermehrt Stehplätze.»
Grund seien einerseits die Sonderkontrollen, dazu seien aber noch betriebliche Störungen gekommen. Die SBB bedauern die Umstände bitten die betroffenen Reisenden um Entschuldigung.
Am Montag fehlten 22 Wagen
Letzte Woche fehlten gemäss Schärli schweizweit etwa acht bis zehn Wagen. Am Montag hätten wegen eines Personenunfalls am Vorabend sogar 22 Wagen gefehlt. «Die Situation verbessert sich von Tag zu Tag», so Schärli jedoch. Die Sonderkontrollen etwa seien bis Mittwochabend abgeschlossen.
Ab Donnerstag sollten die Pendler zwischen Luzern und Freiburg also wieder Platz finden. «Das hoffe ich jedenfalls», so die BLICK-Leserin. (sf/pt)