Wer entscheidet in Zukunft über Waffenexporte?
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Ständerat debattiert:Wer entscheidet in Zukunft über Waffenexporte?

Debatte um Waffenexporte
Ständerat will Bundesrat nicht an die kurze Leine nehmen

Der Ständerat will, dass der Bundesrat die Regeln für Waffenexporte weiterhin in Eigenregie festlegt. Der Nationalrat hatte letztes Jahr klar Nein gesagt – Parlament und Volk sollen Mitreden. Doch das Thema bleibt auch nach dem Nein des Ständerats aktuell.
Publiziert: 11.03.2019 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:10 Uhr
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Die Schweiz exportierte 2018 Waffen im Wert von über einer halben Milliarde Franken. Besonders Munition, Panzer und Flugzeugteile waren ein Geschäft.
Foto: Keystone
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Sermîn FakiPolitikchefin

Die Schweiz ist der 13.-grösste Waffenexporteur der Welt. Das zeigen neuste Zahlen des Stockholmer Friedensinstitut Ipsi. Auch letztes Jahr gingen Schweizer Waffen in Länder, die nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Und landen immer wieder in Händen von Terroristen.

Dennoch wollte der Bundesrat die Regeln für die Waffenexporte nochmals lockern. Schweizer Rüstungsfirmen sollten auch in Länder liefern dürfen, in denen Bürgerkrieg herrscht.

Parlament und Volk sollen erstmal nicht mitreden

Nun darf er das noch ein bisschen länger. Der Ständerat hat eine Motion der BDP versenkt, die den Bundesrat an die kurze Leine nehmen wollte. Sie forderte, dass die Landesregierung die Exportregeln nicht mehr allein festlegen darf. Parlament und – via Referendum – das Volk sollten mitbestimmen können, wohin Schweizer Waffen gehen.

Doch davon wollte das Stöckli nichts wissen: 20 Ständeräte sprachen sich gegen die Motion aus, 17 dafür, sechs enthielten sich. Begründung der Mehrheit: Derzeit werden Unterschriften für die Korrektur-Initiative gesammelt. Wenn die zustande kommt, könnte man über den gesamten Waffen-Komplex reden.

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