Dank für Corona-Einsatz
Soldaten kriegen Sackmesser geschenkt

Rund 5000 Armeeangehörige standen und stehen seit Monaten im Einsatz gegen das Coronavirus. Zum Dank und als Zeichen der Wertschätzung sollen sie nun ein Geschenk erhalten.
Publiziert: 13.05.2020 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2020 um 13:49 Uhr
Soldaten kriegen Sackmesser geschenkt
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Dank für Corona-Einsatz:Soldaten kriegen Sackmesser geschenkt

Sie kümmern sich in Spitälern um Pflege, Patientenüberwachung, Transporte und Reinigung oder unterstützen die Kontrollen an der Grenze. Rund 5000 Armeeangehörige sind Mitte März für den Kampf gegen das Coronavirus aufgeboten worden – bei der grössten Mobilmachung seit dem Zweiten Weltkrieg. Mancher Soldat leistet monatelang Dienst.

«Die jungen Frauen und Männer in Uniform haben sich in dieser schwierigen Zeit für das Land und die Menschen eingesetzt und ihre Bürgerpflicht wahrgenommen», sagt Andres Türler (62), Präsident der Werner H. Spross-Stiftung. «Sie sind – wie selbstverständlich – eingerückt, als unser Land sie brauchte. Obwohl dies für sie mit persönlichen Schwierigkeiten, Entbehrungen und Verzicht verbunden war.»

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Rund 5000 Armeeangehörige stehen seit Mitte März im Einsatz gegen das Coronavirus.
Foto: Keystone

«Etwas typisch Schweizerisches»

Deshalb will die Stiftung Danke sagen. Wie BLICK exklusiv weiss: Als Zeichen der Wertschätzung sollen alle 5000 Armeeangehörigen ein Taschenmesser erhalten, das sie an ihren Corona-Einsatz erinnert. Aufschrift: Danke – Merci – Grazie. «Es sollte etwas typisch Schweizerisches sein», sagt Türler. «Etwas, das die Beschenkten auch in einigen Jahren noch in die Hand nehmen können und das sie positiv an diese schwierige Zeit erinnert.»

«Wir haben dieses Angebot sehr gern angenommen», sagt Armeesprecher Christoph Brunner. In einer militärischen Zeremonie ist das Zeichen der Wertschätzung am Mittwochmorgen im Rittersaal des Schlosses in Colombier NE stellvertretend an rund zwei Dutzend Armeeangehörige übergeben worden. Mehr lagen nicht drin – wegen des Coronavirus. «Auch wir halten uns an die Distanzregeln des Bundesamts für Gesundheit», sagt Brunner. Alle anderen Armeeangehörigen erhalten ihr Messer zugeschickt.

Im Gegensatz zum Schweizer Armeemesser verfügt dieses Messer zudem auch über einen Zapfenzieher – damit man nach der Corona-Zeit auch gemeinsam anstossen kann.

Ein grosser Freund der Schweizer Armee

Die Aktion wäre ganz im Sinne von Stifter Werner H. Spross (1925–2004) gewesen. Der Gartenbau-Unternehmer war ein grosser Freund der Schweizer Armee. «Der Schutz unseres Landes durch eine leistungsfähige Armee war ihm zeitlebens ein wichtiges Anliegen», sagt Türler. «Wir Stiftungsräte sind davon überzeugt, dass es ihm selber grosse Freude bereitet hätte, sich an diesem Dank an die Armeeangehörigen zu beteiligen.»

Die Stiftung hat die Sammelaktion für die insgesamt rund 100'000 Franken übernommen. Der Löwenanteil davon stammt von privaten Einzelspendern quer durch die Bevölkerung. «Wie diese sind wir davon überzeugt, dass die Dienstleistenden unseren Respekt und unseren herzlichen Dank verdient haben», betont Stiftungspräsident Türler. (dba)

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