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Corona-Angst
Gewerkschaft fordert Spuckschutz für SBB-Mitarbeiter

Homeoffice soll die Verbreitung des Coronavirus eindämmen. Doch nicht alle können von zuhause aus arbeiten. Die Gewerkschaft SEV möchte Betroffene besser schützen.
Publiziert: 08.03.2020 um 10:29 Uhr
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Die Gewerkschaft SEV fordert, dass die Kundenberaterinnen und Kundenberatern der SBB besser vor dem Coronavirus geschützt werden.
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Lukas Lippert

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, rät der Bundesrat zu Home-Office. Damit teilt er die Schweiz in zwei Lager. Heimarbeit wird zur Klassenfrage. Die grossen Verlierer: Menschen, die ihr Geld nicht von zu Hause aus verdienen können. Sie können der Gefahr einer Corona-Ansteckung nicht durch Home-Office ent­gehen.

Besonders betroffen: Verkäuferinnen und Verkäufer. Migros und Coop lassen ausrichten, ihre Mitarbeitenden in den Einkaufsläden seien über die Hygienevorschriften des Bundesamts für Gesundheit instruiert. Darüber hinaus gebe es zurzeit keinen Handlungsbedarf. Es würden aber Vorkehrungen getroffen, um das Personal im Ernstfall schnell mit Schutzmitteln ausrüsten zu können.

Provisorisches Schutzglas bei Verkaufsschaltern

Jürg Hurni (58) von der Eisenbahnergewerkschaft SEV sieht Handlungsbedarf. «Die Verunsicherung beim Verkaufspersonal der SBB nimmt laufend zu.» Vor allem bei den Kundenberaterinnen und Kundenberatern, die im direkten Kontakt mit Menschen stehen. «Sie sind einer allfälligen Ansteckung mit dem Coronavirus durch Niesen, Husten oder Spucken auf Gesichtshöhe schutzlos ausgeliefert, da die Verkaufsschalter offen gestaltet und keine Trennscheiben vorhanden sind.» Der SEV fordert darum von den SBB, sofort Massnahmen zu ergrei-fen: «Es braucht provisorisches Schutzglas bei den Beratungs- und Verkaufsschaltern.» Nächste Woche sollen darüber Gespräche zwischen der Gewerkschaft und den SBB stattfinden.

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