Bereits zum 14. Mal tagt der Bundesrat heute «extra muros», also ausserhalb der Mauern. Der Begriff «extra muros» behagt Maurer allerdings nicht. «Das bedeutet ja, dass wir sonst hinter Mauern sitzen.» Für ihn sei es vielmehr eine Tour de Suisse, bei welcher der Austausch mit den Regionen gepflegt werde.
Dass der Bundesrat mit dem Zug anreisen und quer durch die Zürcher Bahnhofshalle gehen kann, ist für Maurer aussergewöhnlich. «Wohl in keinem anderen Land ist das möglich. Das ist eine Qualität der Schweiz», sagt er vor der Sitzung.
«Ohne Zürich geht in der Schweiz nicht viel»
Maurer selbst hatte Zürich als Ort für die diesjährige «extra muros»-Sitzung ausgewählt. «Ich hatte ja keine Bundespräsidenten-Feier. Das ist etwas die Kompensation dafür.»
Zudem dürfe man ruhig auch mal wieder sagen, dass «ohne Zürich in der Schweiz nicht viel geht». Zürcher hätten aber oft das Gefühl, sie würden zugunsten ärmerer Kantonen benachteiligt.
«Da treffen wir unsere Chefs»
Nach der Bundesratssitzung, an der normale Traktanden behandelt werden, will sich der Bundesrat unter das Volk mischen. Von 12 bis 13 Uhr lädt er die Bevölkerung zum Apéro im Innenhof des Schweizerischen Landesmuseums: «Da treffen wir unsere Chefs und schauen, ob sie zufrieden sind mit uns», sagte Maurer.
An solchen Anlässen gebe es zwar meist eher Komplimente. Die Leute würden sich freuen, ein paar Worte mit einem Bundesrat wechseln zu können. Der langjährige Bundesrat Maurer ist darüber nach wie vor erstaunt. «Als Bundesrat hat man das Gefühl, ganz normal zu sein. Aber man ist nicht ganz normal.» (SDA)