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Bund passt Plan an
Kleinkinder werden neu einmal weniger geimpft

Das Bundesamt für Gesundheit vereinfacht die Impf-Empfehlungen für Säuglinge und Kleinkinder. Eine Dosis weniger soll reichen. Das liegt an der hohen Impfrate in der Schweiz.
Publiziert: 25.03.2019 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2020 um 22:12 Uhr
Lea Hartmann

Künftig reicht für das Impfen ein Pieks weniger. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) passt den Impfplan für Babys und Kleinkinder an. Ab sofort werden für die Basisimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B nur noch drei statt wie bisher vier Dosen empfohlen.

Das BAG hat den Impfplan zusammen mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) überarbeitet. Die Anpassungen sollen den Impfkalender vereinfachen, aber den gleichen Schutz für Säuglinge und Kleinkinder gewährleisten wie bisher, teilt der Bund mit.

Änderung auch bei Masern-, Mumps- und Röteln-Impfung

Für die Impfung gegen die sechs oben genannten Krankheiten gibt es einen einzigen Impfstoff. Er werde nun im Alter von 2, 4 und 12 Monaten verabreicht. Die vierte Dosis, die bisher im Alter von 6 Monaten gespritzt wurde, fällt weg.

Eine Neuerung gibt es auch bei der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Sie soll schon im Alter von 9 Monaten erfolgen – bisher war es drei Monate später.

Impfen weiterhin wichtig

Dass es bei Säuglingen weniger Impfungen braucht, heisse nicht, dass Impfen nicht mehr nötig ist, betont Mark Witschi, Leiter der Sektion Impfempfehlungen und Bekämpfungsmassnahmen beim BAG. Im Gegenteil: Ein wichtiger Grund, weshalb man die Vereinfachung vornehmen könne, sei die hohe Rate an Geimpften in der Schweiz. «Die Durchimpfungsrate ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Dies muss unbedingt beibehalten werden, andernfalls kommen auch bei uns Krankheiten wie die Masern sehr rasch wieder viel häufiger vor», sagt Witschi.

Zudem sei eine Vereinfachung wegen der guten Wirksamkeit der Impfstoffe möglich. Viele andere Länder hätten die Dosen bereits reduziert. «Aufgrund der Erfahrungen, die man dort gesammelt hat, gibt es in der Schweiz keinen Grund mehr, vier statt drei Impfdosen zu verabreichen.»

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