Gibt es in der Schweiz überhaupt noch Platz für zusätzliche Bewohner? Ja, findet nun das renommierte Zürcher Immobilien-Beratungsunternehmen Wüest & Partner. Es hat ein Modell entwickelt,das zeigt, wo es noch Verdichtungspotenzial für Wohnen und Arbeiten gibt. Und zwar ohne, dass neue Bauzonen geschaffen werden und ohne, dass die mittleren Ausnützungsziffern erhöht werden müssen.
2,85 Millionen Bewohner könnte die Schweiz gemäss diesem Verdichtungsradar noch aufnehmen. Das sind 37 Prozent mehr als heute.
Am meisten Platz im Kanton Zürich
Am meisten Platz hat es laut Wüest & Partner im Kanton Zürich. Hier könnten 512‘000 zusätzliche Einwohner unterkommen. Auf Platz zwei folgt der Kanton Waadt mit 313‘000. Im Kanton Bern hätten noch 294‘000 Menschen Platz, im Aargau 202‘000. Wenig freien Raum gibt es dagegen im Kanton Obwalden (2100 zusätzliche Bewohner), Appenzell Innerrhoden (2400), Nidwalden (4000) und Basel-Stadt (4600).
Die Immobilienberater unterscheiden dabei zwischen innerer Verdichtung und äusserer Verdichtung. Bei ersterer werden bereits bestehende Gebäude sowie Infrastruktur besser genutzt. Bei letzterer wird der Raum durch neue Überbauungen optimaler genutzt.
Durch eine bessere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur könnte in der gesamten Schweiz Platz für rund 1,5 Millionen Menschen geschaffen werden. Wird zusätzlich neu gebaut, gibt es Platz für weitere 1,3 Millionen.
Das gleiche hat Wüest & Partner auch für die Beschäftigten gemacht (siehe Grafik).
Heute konsumiert eine in der Schweiz lebende Person im Schnitt 400 Quadratmeter eingezonte Fläche. Allerdings, so Wüest & Patner, gibt es grosse Unterschiede zwischen einzelnen Gemeinden. Am engsten ist es in Genf, wo auf eine Hektare 140 Personen kommen. In ländlichen Gemeinden des Alpenraums sind es dagegen nicht selten weniger als 3 Personen, die den gleichen Raum beanspruchen. (rsn)