Breite Zustimmung für Zersiedlungs-Initiative
500 Architekten und Planer sind dafür

Architekten und Bauplaner laufen in Scharen zur Zersiedlungs-Initiative über. Bei einem Nein will die SP die Ziele über das Raumplanungsgesetz erreichen.
Publiziert: 28.01.2019 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2019 um 14:34 Uhr
Auch Architekt und Publizist Benedikt Loderer kämpft für die Vorlage.
Foto: Christian Kleis
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Marcel Odermatt und Reza Rafi

Heute in zwei Wochen entscheidet das Stimmvolk über die Zersiedelungs-
Initiative. Das Anliegen verlangt, dass die Bauzonen in der Schweiz nicht mehr weiterwachsen – und der Ja-Anteil bleibt in den Umfragen hartnäckig hoch.

Hinter dem Begehren stehen die Jungen Grünen. Der Support zieht sich durch alle Parteien, ist bislang aber vor allem in linken, grünen und landwirtschaftlichen Kreisen zu verorten.

«Täglich melden sich gegen 30 Fachleute»

Doch jetzt, kurz vor dem Urnengang, kommt Bewegung in den Abstimmungskampf. Ein neu gegründetes Komitee von 
Architekten und Raumplanern wird überrannt, wie Kampagnenleiter Basil Oberholzer berichtet. «Täglich melden sich gegen 30 Fachleute.» An diesem Wochenende sind es bereits 500 im Komitee, die sich eingetragen haben. Dazu gehören neben Stararchitekt Mario Botta auch mehrere ETH-Professoren sowie Architekten aus dem ganzen Land, darunter der «Stadtwanderer» und Publizist Benedikt Loderer oder der ehemalige Chefarchitekt der SBB, Uli Huber.

«Das zeigt, dass unter Fachleuten der Stopp der permanenten Bauzonenausweitung Priorität hat», sagt Basil Oberholzer, der für die Jungen Grünen im St. Galler Kantonsrat sitzt.

Es gibt einen Plan B bei den Linken

Ob es am 10. Februar reicht, wird sich zeigen. Für den Fall einer Niederlage bleibt den Befürwortern aus der Linken der Plan B: der Weg über das Parlament.

Diese Methode scheint Erfolg versprechend. Sozialdemokraten hegen Pläne, über die anstehende Revision des Raumplanungsgesetzes einen Bauzonenstopp zu erreichen.

Der Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina sitzt im Komitee der Zersiedelungs-Initiative. Er sagt gegenüber SonntagsBlick: «Die Revision des Raumplanungsgesetzes kann ein Vehikel sein, die Initiative umzusetzen.» Er werde sich beim RPG2 – so heisst die zweite Etappe der Revision – «für die Begrenzung der Bauzonen einsetzen». Dafür helfe aber auch eine Verfassungsänderung.

So ist vorgesorgt: Gibt es ein Nein an der Urne, wird der Kampf gegen die Bauwut ins Bundeshaus verlegt.

Eidgenössische Abstimmung am 10. Februar 2019

Die Schweiz stimmt im Februar über die Volksinitiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung (Zersiedelungsinitiative)» ab. BLICK erklärt, um was es in der Initiative geht.

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