Von Christian Dorer und Marc Walder
Christoph Blocher erzählt SonntagsBlick seine besten Witze – und sagt, warum Witze über Bundesräte wichtig sind: Weil sie die Politiker aus ihrem Olymp in Bern wieder auf den Boden holen.Mit diesem Witz brachte Bundesrat Christoph Blocher (66) die ganze Nation zum Lachen. Im Gespräch mit SonntagsBlick erzählt er, wie es dazu kam: Den Witz habe er von SVP-Vize Toni Brunner (32), «und als ich ihn weitererzählte, bemerkte ich nicht, dass ein Radioreporter mit Mikrofon in der Nähe stand.»
An der Bundesratssitzung vom Mittwoch traf Blocher auf Leuenberger – und sagte ihm: «Ein Witz ist eine Liebeserklärung. Über jemanden, den man hasst, macht man keine Witze.»
Leuenberger nahms mit Humor. Dabei hat er mit Humor nicht immer nur gute Erfahrungen gemacht: 1997 musste er sich auf Geheiss der Gesamtregierung öffentlich für seinen Bruder Dieter entschuldigen. Der hatte in der Schweizer Illustrierten über Adolf Ogi gefrotzelt. Und zwar so:
Blocher findet, es müsste viel mehr Witze über Bundesräte geben: «Das bringt die Politiker von ihrem hohen Ross runter. Wir nehmen uns alle viel zu wichtig. Schliesslich sind wir Bürger wie jeder andere auch. Man muss seine Arbeit sehen, nicht so sehr sich selber.»
Dass sein Witz über Leuenberger keine Diskussion im Bundesrat ausgelöst hat, ist für Blocher ein Zeichen, wie gut das Verhältnis ist: «Leider sind wir noch nicht alle so weit, dass wir im Gremium übereinander scherzen, aber das kann noch kommen.»
Im Volk jedenfalls kam sein Witz gut an: Auf der Strasse wurde er dauernd darauf angesprochen – viele, so Blocher, hätten ihm zugezwinkert.
Blocher kann aber auch über Blocher lachen – und erzählt SonntagsBlick den neusten Blocher-Witz:
«Witze sind eine augenzwinkernde Möglichkeit, auf Schwächen aufmerksam zu machen», findet Blocher. «Im Keim muss der Witz stimmen, er braucht eine tiefere Bedeutung.» Kaiser und Könige hätten sich Hofnarren gehalten, weil sich sonst niemand getraut hatte, Witze über Majestäten zu machen.
Als Blocher noch Unternehmer war, lehrte er seine Kader sein wichtigstes Führungsprinzip: Entscheidend ist nicht, dass man gut ist, sondern dass man besser – oder weniger schlecht – ist als die anderen. Und er erzählte dann immer seinen Lieblingswitz:
Leuenberger-Witz
Leuenberger will ohne Pass über den Zoll. Sagt der Zöllner: «Kann jeder sagen, er sei Bundesrat. Sie müssen das beweisen.» – «Kann ich nicht.» – «Federer wollte auch ohne Pass rüber», so der Beamte. «Er musste ein wenig Tennis spielen, dann konnte er gehen. Und Alex Frei musste ein Dribbling zeigen. Sie müssen auch etwas bringen. «Aber ich kann ja nichts», protestiert Leuenberger.
Darauf der Zöllner: «Ja, dann sind Sie es.»
Leuenberger will ohne Pass über den Zoll. Sagt der Zöllner: «Kann jeder sagen, er sei Bundesrat. Sie müssen das beweisen.» – «Kann ich nicht.» – «Federer wollte auch ohne Pass rüber», so der Beamte. «Er musste ein wenig Tennis spielen, dann konnte er gehen. Und Alex Frei musste ein Dribbling zeigen. Sie müssen auch etwas bringen. «Aber ich kann ja nichts», protestiert Leuenberger.
Darauf der Zöllner: «Ja, dann sind Sie es.»
Ogi-Witz
«Dem Dölf Ogi ist die Bibliothek abgebrannt!» – «Ach ja? Ist der Schaden gross?» – «Nein, nein. Er hatte nur drei Bücher.» – «Das ist doch schon schlimm genug!» – «Aber nein, er hatte sie noch gar nicht ausgemalt!»
«Dem Dölf Ogi ist die Bibliothek abgebrannt!» – «Ach ja? Ist der Schaden gross?» – «Nein, nein. Er hatte nur drei Bücher.» – «Das ist doch schon schlimm genug!» – «Aber nein, er hatte sie noch gar nicht ausgemalt!»
Blocher-Witz
Christoph Blocher verlässt das Bundeshaus und überquert den Bundesplatz. Da spricht ihn ein Mann an und sagt: «Sie kenn ich doch! Sie sind doch der Bloch!» – «Blocher», präzisiert Blocher. Darauf der Mann: «Da sehen Sie, wie schnell ich den Fernseher ausschalte, sobald ich Sie sehe!»
Christoph Blocher verlässt das Bundeshaus und überquert den Bundesplatz. Da spricht ihn ein Mann an und sagt: «Sie kenn ich doch! Sie sind doch der Bloch!» – «Blocher», präzisiert Blocher. Darauf der Mann: «Da sehen Sie, wie schnell ich den Fernseher ausschalte, sobald ich Sie sehe!»
Blochers Management-Witz
Zwei Freunde wandern barfuss durch die Steppe. Sie setzen sich und essen ein Znüni. Plötzlich entdecken sie einen Löwen. Da packt der eine seine Turnschuhe aus dem Rucksack und zieht sie an. Fragt der andere: «Glaubst du wirklich, so bist du schneller als der Löwe?» – «Nein, aber das muss ich auch nicht. Es genügt, dass ich schneller bin als du!»
Zwei Freunde wandern barfuss durch die Steppe. Sie setzen sich und essen ein Znüni. Plötzlich entdecken sie einen Löwen. Da packt der eine seine Turnschuhe aus dem Rucksack und zieht sie an. Fragt der andere: «Glaubst du wirklich, so bist du schneller als der Löwe?» – «Nein, aber das muss ich auch nicht. Es genügt, dass ich schneller bin als du!»
Der Fall
Bundesrat Christoph Blocher war am Montag Ehrengast am Sechseläuten in Zürich. Während des Umzugs erzählte er einen Witz über Moritz Leuenberger.
Radio Zürisee nahm Blochers Witz unbemerkt auf und machte ihn landesweit berühmt.
Leuenberger nahms mit Humor: «Das ist ein sicher gut gemeinter Versuch, mich endlich zu einem öffentlichen Lächeln zu bewegen», sagte er.
Bundesrat Christoph Blocher war am Montag Ehrengast am Sechseläuten in Zürich. Während des Umzugs erzählte er einen Witz über Moritz Leuenberger.
Radio Zürisee nahm Blochers Witz unbemerkt auf und machte ihn landesweit berühmt.
Leuenberger nahms mit Humor: «Das ist ein sicher gut gemeinter Versuch, mich endlich zu einem öffentlichen Lächeln zu bewegen», sagte er.