BLICK zeigt, wo die 181 Millionen Fr. Hilfe für Rumänien hinfliessen
Wird hier unser Geld verlocht?

Die Schweiz finanziert in Rumänien den Bau der Metro sowie Schulen für Roma-Kinder und Polizisten. BLICK überprüft, ob das Geld auch ankommt.
Publiziert: 25.03.2015 um 11:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 03:39 Uhr
Der Ausbau der Metro soll den Verkehrskollaps in Bukarest verhindern.
Foto: Keystone
Von Nico Menzato aus Rumänien

Insgesamt 1 302 000 000 Franken Entwicklungshilfe bezahlen Schweizer Steuerzahler an die 13 osteuropäischen EU-Staaten. Damit die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede in Europa geringer werden.

Diese Osthilfe ist politisch höchst umstritten. Eine knappe Mehrheit von 53,4 Prozent der Schweizer stimmte 2006 für die sogenannte Kohäsionsmilliarde. Daraufhin floss eine Milliarde Franken an jene zehn Staaten, die 2004 der EU beigetreten sind.

2007 nahm die Europäische Union Bulgarien und Rumänien auf, 2013 schliesslich Kroatien. Und auch hier beteiligt sich das Nicht-EU-Land Schweiz an den Solidaritätszahlungen: Mit 76 Millionen an Bulgarien, 45 Millionen an Kroatien und 181 Millionen an Rumänien.

BLICK besucht diese Woche in Rumänien (20 Mio. Einwohner) Projekte, die von der Schweiz finanziert werden. 19 sind es insgesamt. Darüber hinaus fliesst Geld in sieben Fonds für etliche weitere kleinere Projekte.

Rumänien gilt nach Bulgarien als ärmstes Land der EU. Im Schnitt verdient ein Rumäne 400 Franken pro Monat. Deshalb zielt ein grosser Teil der Finanzhilfe auf Wirtschaftsförderung und auf bessere Arbeitsbedingungen ab. Weitere Ziele sind der Schutz der Umwelt, der Ausbau der Infrastruktur wie etwa der Metro in Bukarest (Box rechts), die bessere Integration der Roma (Box unten) und die Erhöhung der Sicherheit im Land.

Eine der Schwierigkeiten: In Rumänien grassiert die Korruption. Die Redaktion der rumänischen Zeitung «Libertatea» (gehört wie BLICK zum Ringier-Verlag) hat die Schweizer Projekte durchleuchtet. Chefredaktor Catalin Alistari: «Von allen ausländisch finanzierten Projekten scheint es der Schweiz am besten zu gelingen, Fälle von Korruption zu vermeiden.» Zumindest bislang – denn die Schweiz sei im Vergleich zur EU wenig sichtbar. Kein Wunder: Die EU buttert Milliarden an Entwicklungshilfe in ihr Sorgenkind Rumänien.

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