Grosse Ehre für BLICK. Heute Abend hat die Jury des renommierten Medienpreises Swiss Press Award die Arbeit von zwei BLICK-Journalisten ausgezeichnet. Christoph Lenz und Joël Widmer deckten im Mai 2016 auf, dass der frisch gewählte SVP-Bundesrat Guy Parmelin im Bundesrat resolut für ein Steuerprivileg gekämpft hatte.
Dies, obschon er und seine Familie ganz direkt davon profitiert hätten. Dass ein Magistrat in der Schweiz seine Interessen derart direkt und unverfroren in der Regierung einbringt, war neu. Dass er dabei erwischt wurde, ist das Verdienst der Journalisten Lenz und Widmer. Im Berner Bellevue nahmen sie heute Abend im Beisein von viel Prominenz den begehrten Medienpreis entgegen.
Die Parmelins und ihr teures Grundstück
Das Bauland der Parmelins befindet sich in der Zone Villa ihres Wohnorts Bursins VD. Kenner schätzten den Wert des Rebbergs auf gegen eine Million Franken. Beim Verkauf als Bauland unter der von Parmelin propagierten Steuerbefreiung hätten der Bundesrat und seine Familie rund 200'000 Franken Steuern gespart.
BLICK kritisierte Parmelin darum als «Bundesrat schamlos». Er brach seine Auffahrtsferien ab, lud kurzfristig zu einer Pressekonferenz und gab die rückwirkende Übertragung der Parzelle an seinen Bruder bekannt.
Neugierde stand am Anfang
Wie BLICK an die Informationen gekommen war? Nicht durch einen Tipp von aussen, sondern durch Neugierde. Am Anfang stand die einfache Frage, wer im Bundeshaus vom Steuergeschenk profitiert. Bei der akribischen Überprüfung aller Landwirte fiel das Landstück von Parmelin auf.
Danach mussten Christoph Lenz, der heute für den «Tages-Anzeiger» arbeitet, und BLICK-Co-Politchef Joël Widmer aber auch belegen, dass der SVP-Mann direkt zugunsten des Steuerprivilegs interveniert hatte. Sie recherchierten im Bundeshaus und konnten einen vertraulichen Mitbericht einsehen. Dieser belegte die schamlose Einflussnahme.
BLICK freut sich sehr über die ehrenvolle Auszeichnung und gratuliert den Kollegen zum Swiss Press Award.
Die Chronologie zum Fall Parmelin
9. Dezember: SVP-Politiker Guy Parmelin (56) wird in den Bundesrat gewählt. Er leitet die Übertragung seines Anteils am gemeinsamen Weinbaubetrieb an seinen Bruder Christophe ein.
17. Februar: Finanzminister Ueli Maurer (SVP) bringt einen Entwurf für das Bodenprivileg-Gesetz in den Bundesrat.
2. März: Guy Parmelin verlangt mit einem Mitbericht Korrekturen, die das Steuerprivileg in besserem Licht erscheinen lassen würden.
5. März: Guy Parmelin überträgt seinen Anteil am Weinbaubetrieb und den Grundstücken an seinen Bruder – mit Rückwirkung auf den 1. Januar.
11. März: Der Bundesrat verabschiedet das Gesetz zum Bodenprivileg. Parmelins Anregungen werden nicht berücksichtigt.
14. März: Guy Parmelin wird als Miteigentümer des Bauland-Grundstücks in Bursins VD aus dem Grundbuch gelöscht.
Die Chronologie zum Fall Parmelin
9. Dezember: SVP-Politiker Guy Parmelin (56) wird in den Bundesrat gewählt. Er leitet die Übertragung seines Anteils am gemeinsamen Weinbaubetrieb an seinen Bruder Christophe ein.
17. Februar: Finanzminister Ueli Maurer (SVP) bringt einen Entwurf für das Bodenprivileg-Gesetz in den Bundesrat.
2. März: Guy Parmelin verlangt mit einem Mitbericht Korrekturen, die das Steuerprivileg in besserem Licht erscheinen lassen würden.
5. März: Guy Parmelin überträgt seinen Anteil am Weinbaubetrieb und den Grundstücken an seinen Bruder – mit Rückwirkung auf den 1. Januar.
11. März: Der Bundesrat verabschiedet das Gesetz zum Bodenprivileg. Parmelins Anregungen werden nicht berücksichtigt.
14. März: Guy Parmelin wird als Miteigentümer des Bauland-Grundstücks in Bursins VD aus dem Grundbuch gelöscht.
Ist Parmelin das Opfer einer Intrige? Will ihn gar jemand zur Seite schaffen, wie die Westschweizer Zeitung «Le Matin» fragte? Mitnichten.
Nachdem der Nationalrat letzte Woche das 400-Millionen-Franken-Steuerprivileg für Bauland-Bauern verabschiedete, stellte sich BLICK die wichtigste aller journalistischen Fragen: Wem nützts?
Anhand von öffentlichen Quellen – Adressdaten, Zonenplänen und Grundbuchregistern – recherchierte BLICK, welche Bauernpolitiker vom Steuerprivileg profitieren. Erst als klar war, dass die Familie Parmelin exklusives Bauland besitzt und der Verteidigungsminister sich in einem Interessenkonflikt befand, richtete sich der Fokus auf sein Verhalten im Bundesrat.
Dass der SVP-Mann sich um die Ausstandspflicht foutierte, kam nicht ans Licht, weil jemand Parmelin schaden will. Sondern weil Parmelin Ungehöriges tat.
Ist Parmelin das Opfer einer Intrige? Will ihn gar jemand zur Seite schaffen, wie die Westschweizer Zeitung «Le Matin» fragte? Mitnichten.
Nachdem der Nationalrat letzte Woche das 400-Millionen-Franken-Steuerprivileg für Bauland-Bauern verabschiedete, stellte sich BLICK die wichtigste aller journalistischen Fragen: Wem nützts?
Anhand von öffentlichen Quellen – Adressdaten, Zonenplänen und Grundbuchregistern – recherchierte BLICK, welche Bauernpolitiker vom Steuerprivileg profitieren. Erst als klar war, dass die Familie Parmelin exklusives Bauland besitzt und der Verteidigungsminister sich in einem Interessenkonflikt befand, richtete sich der Fokus auf sein Verhalten im Bundesrat.
Dass der SVP-Mann sich um die Ausstandspflicht foutierte, kam nicht ans Licht, weil jemand Parmelin schaden will. Sondern weil Parmelin Ungehöriges tat.