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Blick hinter die Kulissen des Bundesamtes für Gesundheit
Das mächtigste Amt der Schweiz

Keine andere Behörde steht momentan derart im Scheinwerferlicht wie das Bundesamt für Gesundheit. Dabei erweist sich der Corona-Delegierte Daniel Koch für den Bund als Glücksfall.
Publiziert: 04.04.2020 um 23:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2020 um 15:46 Uhr
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Egal, ob es um Schulschliessungen geht ...
Foto: imago images/Rene Traut
Camilla Alabor

Die Schweizer Politik läuft im Moment wie auf Speed. Entscheide, die sonst Monate oder Jahre lang verhandelt werden, fallen von einem Tag auf den anderen. Eine zentrale Rolle fällt dabei Innenminister Alain Berset (47, SP) zu. Ihm und seinem Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Vorschläge, die aus dem BAG und dem Innendepartement kommen, sind für die Bevölkerung ­direkt spürbar. Ob es nun um die Schliessung von Schulen geht oder um neue Abstandsregeln.

Neben Berset nimmt Daniel Koch (64) in der aktuellen Krise eine tragende Rolle ein. Der oberste Corona-Bekämpfer erklärt der Bevölkerung auf ruhige und unerschütterliche Art, wo die Schweiz im Kampf gegen das Coronavirus steht. Koch stützt sich auf die Arbeit von 30 bis 40 Mitarbeitern – Mediziner, Juristen, Kommunikationsfachleute.

Offene Kommunikationskultur

Die interne Taskforce trifft sich dreimal pro Woche, um die aktuelle Lage und nächste Schritte zu besprechen: Wie steht es in der Schweiz? Wie in Italien, Deutschland, Frankreich? Was sind die Anliegen der Kantone? Welche Empfehlungen gehen an die Bevölkerung? Wie setzen wir die öffentliche Kampagne fort? Und welche rechtlichen Fragen stellen sich?

Die Taskforce entscheidet indes nicht alleine, sondern tauscht sich mit externen Akteuren wie Kantonsärzten oder Spitälern aus – ganz dem föderalistischen Modell der Schweiz entsprechend.

Wo die Zusammenarbeit institutionalisiert ist, scheint dies gut zu funktionieren. Die Kantonsärzte etwa finden mehrheitlich lobende Worte und sprechen, wie der Basler Thomas Steffen, von einer «offenen Kommunikationskultur».

Weitaus schwerer tut sich das BAG damit, externe Vorschläge aufzunehmen. Epidemiologen wie Marcel Salathé von der ETH Lausanne kritisierten den fehlenden Austausch zwischen Bund und Wissenschaft wiederholt, teils in scharfen Worten.

Nach zwei langen Wochen, in denen das Amt den Eindruck machte, die Kritik aussitzen zu wollen, hat man nun einen Weg gefunden, diese Experten mit einzubinden und ihrer Kritik auf diese Weise den Stachel zu nehmen: Am Dienstag gab der Bund die Gründung einer zweiten, externen Taskforce bekannt, zu der unter anderen Salathé gehört. Ebenfalls zögerlich reagierte das BAG, als Kritik an der Erfassung der Fallzahlen laut wurde, die offenbar teils noch per Fax übermittelt ­werden.

Das Ringen um Einfluss dauert an

Umso wichtiger ist deshalb die Person von Daniel Koch – der Krisenmanager ist für den Bund in diesen Zeiten ein wahrer Glücksgriff. Der Mediziner bemüht sich um Transparenz, geht auf kritische Fragen ein und bleibt doch stets ruhig und gelassen.

Wenn auch seine Antworten nicht immer zu überzeugen vermögen, sein Auftritt tut es sehr wohl. Trotz berechtigter Kritik geniesst das BAG weiterhin einen guten Ruf, was zu einem nicht unerheblichen Teil an der Person von Koch liegen dürfte.

Trotz seiner wichtigen Rolle bleibt das BAG jedoch lediglich ein Amt, eine Fachbehörde. Die Macht zu entscheiden, welche Vorschläge am Ende umgesetzt werden, liegt bei der Politik: beim Bundesrat. Wie dessen teils lange Sitzungen zeigen, nickt er Bersets Vorschläge keineswegs einfach ab. Kommt hinzu, dass in den letzten Tagen nebst den epidemiologischen auch wirtschaftliche Kriterien wieder eine wichtigere Rolle spielen. Das Ringen um Einfluss dauert also an.

Neue Chefin

Anne Lévy wird neue Direktorin des Bundesamts für Gesundheit. Sie übernimmt die Stelle von Pascal Strupler, der per Ende September zurücktritt.

Anne Lévy wird neue Direktorin des Bundesamts für Gesundheit. Sie übernimmt die Stelle von Pascal Strupler, der per Ende September zurücktritt.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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