BLICK enthüllt die Hintergründe der Spionage-Affäre
Geheimdienst liess Maulwurf in Finanzministerium einschleusen

Die Ereignisse in der Spionage-Affäre rund um den verhafteten Schweizer Agenten in Deutschland überschlagen sich: Gemäss Informationen von BLICK bezahlte der Geheimdienst NDB mehr als 60'000 Franken, um einen Maulwurf im Finanzministerium in Nordrhein-Westfalen zu platzieren.
Publiziert: 03.05.2017 um 21:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:07 Uhr
Der Schweizer wurde am letzten Freitag in einem Frankfurter Hotel verhaftet.
Foto: Getty Images
Joël Widmer, Matthias Halbeis und Viktor Dammann

Der Schweizer Geheimdienst NDB beauftragte den verhafteten Daniel M., einen Maulwurf im Finanzministerium von Nordrhein-Westfalen einzuschleusen. Daniel M. erhielt dazu 60'000 Euro, die er für die Anwerbung und Motivation einer Quelle ausgab, die sich als Beamter bei SPD-Finanzminister Norbert Walter-Borjans einstellen liess.

Das geht aus dem Haftbefehl des Bundesgerichtshofes hervor, der BLICK vorliegt. Gestützt darauf verhafteten Polizisten M. am Freitag in Frankfurt. Budgetiert für die Operation waren insgesamt 90'000 Euro.

Nummer zwei des NDB ist in die Affäre verstrickt

Zur Erinnerung: Es waren Steuerfahnder aus Nordrhein-Westfalen, die in der Schweiz aktiv Daten-CD beschafften. Die Daten stammten von Schweizer Banken und listeten deutschen Steuerflüchtlinge.

Dazu liefern die deutschen Strafverfolger im Haftbefehl noch weitere Angaben, die in der Schweiz politischen Sprengstoff liefern werden. In Operation involviert war nämlich die Nummer zwei im NDB, der stellvertretende Leiter NDB Paul Zinniker.

3000 Franken pro Monat in bar

Als Belege für ihren Vorwurf, M. habe nachrichtendienstliche Tätigkeiten gegen die Bundesrepublik Deutschland im Auftrag des NDB ausgeübt, führen die Deutschen Aussagen von M. gegenüber der Bundesanwaltschaft in einem anderen Verfahren in der Schweiz, auf Telefonüberwachungen und abgefangene Emails an.

Der NDB bezahlt M. zudem während mehreren Monaten für seine Tätigkeit pauschal 3000 Franken. Wie bei richtigen Agenten wurde diese Summe jeweils bar bezahlt.

Lesen Sie morgen im BLICK die ganze Geschichte zur Spionage-Affäre des NDB in Deutschland.

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