Darum gehts
- Artenvielfalt in Feuchtgebieten ist entscheidend für stabile Ökosysteme
- Feuchtgebietsarten wie Libellen verbinden mehrere Lebensräume und stärken Ökosysteme
- Feuchtgebiete beherbergen 30% der Arten, beeinflussen 70% der Nahrungsnetze
Über die Forschungsergebnisse der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) berichtete am Dienstag der Infodienst Biodiversität Schweiz veröffentlicht worden.
In der Forschungsarbeit sei in einem sogenannten Metaweb ein Netzwerk mit über 280'000 Fressbeziehungen zwischen rund 7800 Arten von Pflanzen, Wirbeltieren und Wirbellosen erstellt worden. Auf Basis dieser Daten sei der Verlust von Arten aus verschiedenen Lebensraumtypen und dessen Folgen simuliert worden.
Hier habe sich gezeigt, dass die Artenvielfalt in Feuchtgebieten eine wichtige Rolle spiele, heisst es. Obwohl in Feuchtgebieten nur rund 30 Prozent aller erfassten Arten vorkämen, seien sie für fast 70 Prozent aller Verbindungen in Nahrungsnetzen der Schweiz verantwortlich. Ihr Verlust führe deshalb schneller zum Zusammenbruch der Nahrungsnetze.
Dieser Befund wird gemäss Studie damit erklärt, dass Arten aus Feuchtgebieten, wie etwa Libellen, öfter in mehreren Lebensräumen unterwegs sind und so an verschiedenen Orten zum Funktionieren der Ökosysteme beitragen.
Auch habe sich gezeigt, dass die häufigen Arten vor allem aufgrund ihrer Biomasse den grössten Einfluss auf die Stabilität der regionalen Nahrungsnetze hätten. Schutzmassnahmen sollten sich daher nicht nur auf die seltenen Arten konzentrieren, sondern verstärkt auch auf häufige Arten, die Schlüsselrollen in Ökosystemen besetzen würden.
Neben der WSL waren auch die ETH Zürich, die Eawag, die Universität Zürich und die Nationale Universität Taiwan an der Studie beteiligt.