Automatischer Informationsaustausch
Steuersünder haben keine Chance mehr

Der automatische Informationsaustausch soll Steuerhinterziehung verhindern. Zittern müssen nicht nur die ausländischen Sünder.
Publiziert: 14.01.2015 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:14 Uhr
Von Viviane Bischoff

Jetzt geht es den Ausländern mit einem Schweizer Bankkonto an den Kragen. Gestern stellte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf die Vorlage zum automatischen Informa­tionsaustausch (AIA) vor.

Neu wird die Schweiz anderen Ländern Daten zu Personen übermitteln, die hier ein Konto haben, aber in einem anderen Staat steuerpflichtig sind. Ausgetauscht werden Name, Adresse, Geburtsdatum, alle Einkommensarten und das Saldo des Kontoinhabers. Diese Information stellt die Schweiz dem Ausland zu. Aktiv werden dürfen ausländische Steuerfahnder in der Schweiz nicht, betont der Bundesrat. Abkommen sind mit EU-Staaten und den USA geplant. Der erste Austausch ist für das Jahr 2018 geplant.

Aber nicht nur ausländische Steuersünder kommen nun ins Schwitzen. Denn dank des Austauschs erhalten auch die Schweizer Behörden mehr Informationen. Ausländische Behörden melden zwar bereits heute vereinzelt verdächtige Fälle. Doch die Anzahl der Konto­daten, welche die Schweiz erhält, wird sich durch den automatischen Informationsaustausch massiv erhöhen. Die ausländischen Konten der Schweizer Steuerpflichtigen werden dann vom Bund an die kantonalen Steuerämter gemeldet.

Schweizer Steuerzahler, die nur ein Schweizer Konto haben, können beruhigt sein. Für sie ändert sich nichts. Es gilt weiterhin das Vertrauensprinzip, denn das nationale Bankgeheimnis bleibt bestehen.

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