Auch kein Gegenvorschlag
Ständeratskommission will keinen Bürgerdienst für alle

Schweizerinnen und Schweizer sollen nicht zu einem Bürgerdienst verpflichtet werden. Wie der Nationalrat und der Bundesrat empfiehlt auch eine deutliche Mehrheit der zuständigen Ständeratskommission die Service-citoyen-Initiative zur Ablehnung.
Publiziert: 02.05.2025 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2025 um 11:24 Uhr
Eine Mehrheit der Ständeratskommission empfiehlt die Service-citoyen-Initiative zur Ablehnung.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Entscheid fiel in der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (SIK-S) mit 8 zu 1 Stimmen bei einer Enthaltung, wie die Parlamentsdienste am Freitagabend mitteilten. Dem Volksbegehren soll demnach auch kein direkter Gegenentwurf in Form eines Verfassungsartikels entgegengestellt werden. Einen solchen hatte die Kommission zunächst von der Verwaltung ausarbeiten lassen.

In der Zwischenzeit haben die beiden zuständigen Kommissionen einen Alternativvorschlag ausgearbeitet. Mittels zwei gleichlautenden Motionen, die noch in den jeweiligen Räten behandelt werden müssen, fordern sie den Bundesrat auf, eine sogenannte Sicherheitsdienstpflicht für Männer und für Frauen einzuführen. Das soll sicherstellen, dass Armee und Zivilschutz genügend Personal zur Verfügung haben.

Bürgerdienst für alle verlangt

Die Service-citoyen-Initiative verlangt dagegen einen Bürgerdienst für alle Schweizerinnen und Schweizer. Die Mehrheit der SIK-S lehnt das Anliegen ab, weil auch in Zukunft die personelle Alimentierung der Armee und des Zivilschutzes im Zentrum der Dienstpflicht stehen solle und nicht eine Verpflichtung der Bürgerinnen und Bürger zur Erfüllung von Aufgaben für die Allgemeinheit und die Umwelt.

Zudem kritisiert die Mehrheit, dass mit der Initiative dem Arbeitsmarkt unverhältnismässig viele Arbeitskräfte entzogen würden, mit entsprechend übermässiger Belastung der Wirtschaft. Auch würde eine Umsetzung der Initiative hohe Kosten verursachen. Schliesslich warnt die Mehrheit, dass eine Annahme der Initiative die Freiwilligenarbeit entwerten und die Milizarbeit gefährden würde.

Die Vorlage wird voraussichtlich in der Sommersession vom Ständerat behandelt.

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