Schweizer Gardist zu sein, mag Ruhm und Ehre bringen. Aber eines ist die Dienstzeit zum Schutz des Papstes sicher nicht: bequem. Zwei Gebäude der Kaserne im Vatikan stammen aus dem 19. Jahrhundert, das dritte von 1920 – keines ist je erneuert worden.
Nun soll die Kaserne renoviert werden – ein teures Unterfangen. Man rechnet mit 55 Millionen Franken. Weil die Kirche das Geld selbst nicht aufbringen will, wurde eigens eine Stiftung gegründet (BLICK berichtete).
Prominentes Zugpferd
Und nun soll eine prominente Katholikin helfen, das Geld zu beschaffen: alt Bundesrätin Doris Leuthard (56). Sie wird Vorsitzende des Patronatskomitees für den Wiederaufbau der Kaserne, wie der französischsprachige Dienst der Nachrichtenagentur SDA berichtet.
Leuthard ist der Garde zugetan, zuletzt nahm sie 2017 an der Vereidigung der neuen Gardisten teil.
Abgeschlossen sein soll der Neubau – zwei der Gebäude müssen wegen Feuchtigkeitsproblemen abgerissen werden – im Jahr 2023. Während der Bauphase sollen die Gardisten an einem anderen Ort untergebracht werden.
Sie schützen seit 1506 den Papst
Die 1506 gegründete Schweizergarde ist für Wach- und Ehrendienste im Vatikan, aber auch für den Personenschutz des Papstes zuständig. Als historische Heldentat und eigentliche Geburtsstunde der Truppe gilt der Kampf gegen die plündernden Söldner von Kaiser Karl V. beim «Sacco di Roma» am 6. Mai 1527. Damals starben 147 Gardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII.
Mitglied der Garde können nur katholische Männer werden, die in der Schweiz Militärdienst geleistet haben und einen untadeligen Ruf besitzen. Wer Hellebardier wird, sollte mindestens 1,74 Meter gross, jünger als 30 Jahre alt und derzeit noch unverheiratet sein. (sf/SDA)