Abt, Imam und Rabbi segnen Neat-Tunnel
Protestanten wollen nicht in die Gotthard-Röhre gucken

Gerhard Pfister findet es «unsensibel», dass Protestanten den neuen Gotthard-Tunnel an der Einweihungsfeier nicht segnen dürfen. Der CVP-Parteipräsident fordert eine «Korrektur».
Publiziert: 17.05.2016 um 12:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:45 Uhr

Die Diskussion um die richtige Zusammensetzung der religiöse Delegation an der Eröffnungsfeier des neuen Gotthard-Tunnel geht weiter. Erstmals hat sich nun ein Politschwergewicht in die Debatte, wer alles den Tunnel segnen sollte, eingeschaltet: Gegenüber der «Basler Zeitung» kritisierte CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister es als «unsensibel», dass die Protestanten übergangen worden seien. Er fordert eine Korrektur.

So sieht es im neuen Gotthardtunnel vom Führerstand einer Lokomotive der SBB aus.
Foto: GAETAN BALLY

Zur Erinnerung: An der Eröffnungsfeier des Neat-Tunnels zwischen Erstfeld UR und Bodio TI werden Alt Abt Martin Wehrlen, ein Rabbi und ein Imam den Tunnel einsegnen. Zugegen wird selbst ein Vertreter der Religionslosen sein, nur die Schweizer Protestanten fehlen.

Grund: Alt Abt Wehrlen wird die Segnung für beide christlichen Konfessionen vornehmen. Somit also nicht nur die Katholiken, sondern auch noch die Protestanten repräsentieren.

Das sorgt laut « Basler Zeitung» unter den Protestanten für Verwirrung. So etwa bei alt FDP-Nationalrat Claude Ruey, der heute das Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz Heks präsidiert. Er sagte der Zeitung, das Fehlen der Protestanten bei der Segnung sei ein «politischer Fehler».

Wehrlen hatte den Akt im Auftrag des zuständigen Bundesamtes für Verkehr (BAV) geplant. Gegenüber dem Katholischen Mediendienst sagte er, so sollten erstmals alle Christen mit einer Stimme vertreten sein. (hlm)

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