Am Donnerstag haben alliance F, der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband, der Schweizerische Katholische Frauenbund und die Evangelischen Frauen Schweiz für ein Ja bei der Abstimmung vom 24. September geworben. Die Anpassung des Frauenrentenalters sei zwar nicht in ihrem Sinn, schreiben sie in einer Mitteilung. Doch bringe das Reformpaket für die Frauen unter dem Strich dringend nötige Verbesserungen.
Von dem an den Lohn angepassten, tieferen Koordinationsabzug profitieren Teilzeitangestellte, also besonders Frauen. Die höhere AHV-Rente nützt besonders Frauen mit tiefen Einkommen, weil viele von ihnen keine Pensionskasse haben. Gemäss den Frauendachverbänden ist auch der flexible Alterstrücktritt zwischen 62 und 70 Jahren ein Vorteil, weil so fehlende Beitragsjahre nachgeholt werden können.
Ein Scheitern wäre besonders für die Frauen viel teurer
Sie warnen, dass es bei einem Scheitern der Vorlage für alle Beteiligten viel teurer wird - besonders für die Frauen. Der AHV-Fonds würde schnell defizitär, später müsste ein Milliardenloch bei der AHV gestopft werden, heisst es in der Mitteilung. Das müsse verhindert werden.
Die Erhöhung des Frauenrentenalters um ein Jahr bringt der AHV rund 1,2 Milliarden Franken ein. Mit der Reform soll auch der Umwandlungssatz in der obligatorischen beruflichen Vorsorge von 6,8 auf 6 Prozent gesenkt werden, was zu Rentenverlusten von 12 Prozent führt. Diese werden einerseits durch höhere Beiträge, andererseits durch einen AHV-Zuschlag von 70 Franken ausgeglichen.
Linke durch Röstigraben gespalten
Dem Reformpaket hatte im Parlament eine Koalition aus CVP, SP, BDP, Grünen und Grünliberalen zum Durchbruch verholfen. Auch die SP-Frauen und die Gewerkschaften unterstützen die Vorlage.
Auf der Gegenseite finden sich FDP und SVP, die im Abstimmungskampf von Gewerbe- und Arbeitgeberverband unterstützt werden. Aber auch linke Frauenorganisationen, insbesondere aus der Westschweiz, bekämpfen die Reform der Altersvorsorge. (SDA)