636 Millionen weniger
Öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz ist 2024 gesunken

Die Schweiz gibt weniger Geld für Entwicklungshilfe aus. Insgesamt ist das Budget um 636 Millionen Franken gesunken. Grund dafür sind unter anderem rückläufige Asylkosten.
Publiziert: 16.04.2025 um 18:17 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2025 um 19:50 Uhr
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Die Gelder für öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz ist 2024 gesunken.
Foto: Matthias Kempf

Darum gehts

  • Schweizer Entwicklungshilfe sinkt auf 0,51 Prozent des Bruttonationaleinkommens im Jahr 2024
  • Rückgang der Asylkosten trägt zur Verringerung der öffentlichen Entwicklungshilfe bei
  • APD belief sich 2024 auf 4,053 Milliarden Franken, 636 Millionen weniger als 2023
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr auf 0,51 Prozent des Bruttonationaleinkommens gesunken. Die Differenz zum Vorjahr sei unter anderem auf die rückläufigen Asylkosten zurückzuführen, hiess es aus dem Aussendepartement.

Die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) der Schweiz belief sich 2024 auf 4,053 Milliarden Franken, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch mitteilte. Die APD liege damit 636 Millionen Franken unter dem Betrag des Vorjahres. Dieses sei von den Anstrengungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, dem Nahostkonflikt sowie ausserordentlich hohen Asylkosten geprägt gewesen. Damals erreichte die Quote des APD/Bruttonationaleinkommens einen Rekordstand von 0,60 Prozent.

Die APD umfasse einerseits die Ausgaben des Bundes im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit und andererseits weitere als APD anrechenbare Ausgaben, dazu zählten insbesondere die Asylkosten sowie die Beiträge der Schweizer Kantone und Gemeinden.

Rückläufige Asylkosten

Die Differenz zum Vorjahr sei unter anderem auf die rückläufigen Asylkosten zurückzuführen, die der APD angerechnet werden können (300 Millionen Franken). Trotz dieses Rückgangs machten die Asylkosten laut EDA aber immer noch ein Viertel der APD aus (1,012 Milliarden Franken). Davon entfallen 260 Millionen Franken auf Menschen mit Schutzstatus S aus der Ukraine.

Ohne Berücksichtigung der Asylkosten gingen die der APD anrechenbaren Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 338 Millionen Franken zurück, wie es weiter hiess. Infolgedessen sank die APD/Bruttonationaleinkommens-Quote ohne Berücksichtigung der Asylkosten von 0,43 Prozent (2023) auf 0,38 Prozent (2024).

Der Anteil der APD wird nach international vereinbarten Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung berechnet. Konkret wird der Anteil der APD am Bruttoinlandeinkommen aller 32 Mitgliedsstaaten verglichen. In der Liste der Mitgliedsländer behält die Schweiz im Jahr 2024 den achten Platz.

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz wird hauptsächlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) des EDA, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) des WBF und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA umgesetzt, deren Budgets zusammen zwei Drittel der APD 2024 abdecken.

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