Darum gehts
- Bundesrätin Baume-Schneider hielt Rede in Rorschach
- Appell für Erhalt des Frühfranzösisch in Deutschschweizer Kantonen
- Westschweiz diskutiert nicht über Deutsch in der Primarschule
«Wir leisteten sogar einen Schwur, den Hafenbuffet-Schwur. Nämlich, dass ich in einem Jahr nochmals zurückkehren würde», sagte Baume-Schneider am Donnerstagabend. Die Innenministerin spielte am Anfang ihrer Rede nicht nur auf den Rütlischwur, sondern auch auf ihren eigentlich bereits letztes Jahr vorgesehenen Auftritt in Rorschach an.
Dieser war wegen eines starken Gewitters kurzfristig abgesagt worden. Statt ins Festzelt auf der Arionwiese ging es damals ins Rorschacher Hafenbuffet, wo sie vom Stadtpräsidenten mit Frotteetüchern versorgt worden sei, erzählte die Bundesrätin.
Appell für Frühfranzösisch
Ihre diesjährige Rede nutzte die Bundesrätin neben lobenden Worten für die Debattenkultur in der Schweiz unter anderem für einen Appell zum Erhalt des Frühfranzösisch. «Wir müssen uns gegenseitig verstehen», sagte Baume-Schneider. Dem Bundesrat mache es Sorgen, dass die Abschaffung des Französischunterrichts auf Stufe Primarschule in mehreren Deutschschweizer Kantonsparlamenten diskutiert wird.
«Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Land langfristig nur funktionieren kann, wenn wir fähig und willens sind, uns für die anderen Sprachregionen zu interessieren.» Die Sprache sei dafür das entscheidende Werkzeug.
Keine Deutsch-Diskussion in der Westschweiz
In der Westschweiz gebe es keine Diskussionen über Deutsch in der Primarschule. «Es ist eine Selbstverständlichkeit. Das sollte uns zu denken geben.»
Die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Schweiz mache diese auch «zu einem sehr europäischen Land», so Baume-Schneider weiter. Der wirtschaftliche Erfolg des Landes beruhe zu einem grossen Teil auf konstruktiven Beziehungen zu Europa. «Deshalb will der Bundesrat die Beziehungen zur EU stabilisieren und zukunftsfähig machen», sagte die Bundesrätin gegen Ende ihrer Rede.