Sie ist bildhübsch, 20 Jahre jung, Brasilianerin und die neue Freundin von Alexander Pereira, dem 59-jährigen Zürcher Opernhaus-Direktor. Nur: Daniela de Susa ist noch verheiratet. Mit dem «Playboy»-Foto-grafen Otto R. Weisser, 69. Der in São Paulo lebende Zürcher erzählt seine Sicht dieser Amour fou – und zeigt in Sie+Er seine schönsten Bilder von Dani.Ich habe ein Auge für Mädchen», sagt der in São Paulo lebende Zürcher Otto R. Weisser. Er muss es wissen: Als junger Werber machte er seine erste Frau Slivka 1980 zur «Miss Schweiz»; auf der Autobahn zwischen Bern und Zürich entdeckte er als Fotograf die Luzernerin Jolanda Egger in einem Mercedes mit Pferdeanhänger – und setzte die Reiterin kurz später auf ein weisses Pferd in der Camargue. Splitterfasernackt, für den «Playboy». Die Swissair-Stewardess Sonja Bärtschi lichtete er ebenfalls ab. Nackt. Worauf sie fast den Job verlor. Dass Weisser («Ich bin erst 69») ein geschultes Auge hat, weiss jetzt auch Zürichs Opernhaus-Direktor Alexander Pereira, 59. Der Kulturmanager spannte Otto seine ihm rechtmässig in Manaus angetraute brasilianische Ehefrau aus: Daniela de Susa-Weisser, 20. Wobei der Noch-Ehemann leicht amüsiert die Verwandlung seiner «Dani» sieht: «Bei mir trug sie Sachen, die sie jung machten, jetzt trägt sie Marken, die sie alt machen.» Und fügt an: «Ich bin sicher, dass Dani irgendwann zurück will. Aber, ob ich sie dann wieder nehme – da bin ich mir nicht sicher.»Gerade noch Brasilien, mit Sonne, Strand, Rollerblades und einem Ehemann, jetzt die Welt aus Dur & Moll, «La Bohème», «Figaros Hochzeit» und der Zürcher Hochfinanz. Eigentlich ist es ja ein klassischer Fall, beschrieben in Tragödien und Komödien, geschrieben von Literaten wie August Strindberg, Arthur Schnitzler oder Frank Wedekind: Zwei Herren buhlen um eine junge Frau. Und Daniela muss wirklich Feuer im Leib haben: Sie war gerade mal 16 Jahre jung und sass in einem Schnellimbiss in Manaus, als Weisser mit seinem Assistenten vorbeischlenderte und den Atem anhielt. «Hast du sie auch gesehen?», fragt er. «Da sitzt sie: das schönste Mädchen der Welt!» Der Fotograf hat echte Vergleichsmöglichkeiten: «Ich hab ja viele entdeckt: die schönsten Mädchen von Acapulco, von St-Tropez, von Rio und Zürich.»Nur: Daniela war eben keine so leichte Beute, wie dies heute kolportiert wird. Im Gegenteil: Sie erbat von brasilianischen Zeitschriften und dem Fernsehen Referenzen, ob dieser Senhor auch seriös sei. Als sie hörte, dass Weisser mit seiner Sonntagssendung «Garota do fantastico» jahrelang enorme Einschaltquoten hatte – erst da sagte sie Ja zu einem Shooting.«Dani weiss genau, was sie will. Als sie mich wollte, waren ihre Eltern dagegen.» Was tat die 16-Jährige? Sie trat in einen Hungerstreik. Um die Heirat zu erzwingen. «Ich verstehe Pereira als Mann. Dani ist blitzgescheit, hoch intelligent, witzig. Sie schrieb mir zauberhafte Gedichte und Briefe. Sie weiss genau, wie sie einen Mann um den Finger wickelt.» Aber – und irgendwo versteckt sich im Leben ja immer ein Aber: «Das wird auch Pereira noch merken: Dani will immer im Mittelpunkt stehen, fotografiert werden. Wir hatten schon Krisen, wenn ich sie nicht jeden Tag ablichtete», sagt Weisser. «Wer eine junge Frau liebt, muss akzeptieren, dass sie mal wie ein Vögelchchen davon fliegt»«Ich gebe zu», sagt der gehörnte Ehemann, «Pereira hat Dani gefreit.» Aber wie und wo? Wie so oft im Leben steht dem Eheglück die Eifersucht im Weg. Doch nicht der ältere Otto war eifersüchtig, sondern die junge Dani: «Wegen eines Mädchens, das ich fotografierte.» Was folgte, kennen viele Paare. Die Frau kann ihr Temperament nicht zügeln, ruft ein Taxi, fliegt zu ihrer besten Freundin. Und die heisst Olivia Suter, ist 26 Jahre jung und pikanterweise damals die Freundin des umtriebigen Intendanten. Zu dritt ging man in Zürich aus. Schnell fühlte sich Pereira mehr zu Daniela denn zu seiner Olivia hingezogen. Und wie löst man das unter Gentlemen? Ganz einfach. Pereira rief Weisser in Brasilien an, sprach von seiner «einseitigen Liebe zu Dani». Dann soll der Opernmanager dem Fotografen – unter Männern – versprochen haben: «Ich werde Ihnen Daniela nicht entfremden.»Wer die Liebe nicht nur auf der Bühne inszeniert, sondern im wahren Leben erlebt – dem sehen wir gerne nach, sich an Versprechen nicht halten zu können. Pereira schenkte Daniela Kleider, ein Auto, ein Rennpferd. Denn der Opernhaus-Chef züchtet nebenberuflich Pferde. Tatsächlich verbindet Weisser und Pereira ein seltsames Männer-Geheimnis: Die meisten Männer haben Angst vor schönen Frauen. Die beiden nicht!Und wie geht nun diese amüsante Amour fou, diese Ménage à trois weiter? Dieses Gesellschaftsspiel auf bestem Zürcher Parkett? Jedenfalls per Namen würde sich Daniela de Susa verbessern. Da Pereira den Adelstitel Baron trägt, würde sie nach Heirat den klangvollen Namen Baroness Daniela Pereira-de Susa tragen.Diesen Dienstag landet Otto R. Weisser in seiner Heimatstadt Zürich. Und wer holt ihn am Flughafen ab? «Natürlich Dani», sagt der Fotograf und beendet das Gespräch mit einem schönen Bild: «Ich war für sie ein alter Adler, der sein junges Vögelchen beschützte. Jetzt ist Dani eben soweit, dass sie selbst fliegen kann...»