Das Unternehmen gab an, den Druck von seinen Nutzern nehmen zu wollen, möglichst viele sogenannte «Likes» zu erzielen. Es reagierte damit auf Vorwürfe, wonach Online-Netzwerke der mentalen Gesundheit schaden.
Nutzer bewerten Fotos von anderen mit Herzchen, also Likes. Und je mehr Likes jemand hat, als desto schöner, beliebter und angesehener gilt die Person - das jedenfalls in der Vorstellung von Fans. Die scherzweise «Insta-Opfer» genannten Nutzer machen alles, um mehr Likes zu kriegen – Fotos tunen oder sich sogar vor der Kamera für mehr Herzchen ausziehen.
Vorläufig ist für die Nutzer in Australien, Brasilien, Irland, Italien, Japan, Kanada und Neuseeland nicht mehr erkennbar, wie viele «Gefällt-mir-Angaben» ein Foto in einem anderen Account erzielt hat. Die Anzahl an Likes im eigenen Profil ist hingegen weiterhin sichtbar.
Bei dem Versuch gehe es darum, dass die Menschen sich darauf konzentrieren «die Dinge zu teilen, die sie lieben», erklärte eine Verantwortliche des Unternehmens in Australien und Neuseeland. «Wir wollen nicht, dass der Eindruck entsteht, bei Instagram finde ein Wettbewerb statt», fügte sie hinzu.
Kampf gegen Hasskommentare
Der Konzern gab nicht bekannt, wie lange die Testphase dauern soll. Die Messinstrumente, mit denen Unternehmen die Reichweite ihrer Werbung auf Instagram messen, seien demnach nicht von der Änderung betroffen.
Vor einer Woche hatte Instagram angekündigt, Hasskommentare mithilfe von künstlicher Intelligenz bekämpfen zu wollen. In den vergangenen Jahren hatten Studien über den Einfluss von Online-Netzwerken gezeigt, dass Instagram eine negative Wirkung auf die mentale Gesundheit seiner Nutzer haben kann.
Eine US-Studie des «Pew Research Center» aus dem Jahr 2018 fand heraus, dass fast 40 Prozent der Jugendlichen auf Instagram sich unter Druck setzten, nur Inhalte zu veröffentlichen, von denen sie sich möglichst viele Reaktionen erwarten. (SDA/kes)