Wegen rassistischen Darstellungen
Disney+ streicht Filme wie «Peter Pan» und «Dumbo» für Kinder

Filme wie «Dumbo» oder «Peter Pan» können auf den Kinder-Profilen von Disney+ nicht mehr aufgerufen werden. Auch wenn sich Erwachsene die Trickfilm-Klassiker ansehen wollen, gibt es zuvor eine Warnung.
Publiziert: 11.03.2021 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2021 um 16:25 Uhr
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Disney+ sperrt einige seiner Klassiker für Kinder.
Foto: imago images

Disney+ hat mindestens fünf Film-Klassiker aus seinem Programm gestrichen – allerdings nur für Kinder unter sieben Jahren. Die Filme «Dumbo», «Aristocats», «Peter Pan», «Susi und Strolch» und «Der Schweizerische Robinson» sind auf Kinder-Profilen des Streaming-Dienstes nicht mehr erreichbar. Laut der «New York Post» soll das bereits seit einem halben Jahr der Fall sein, bisher ist es aber noch niemandem aufgefallen.

Und tatsächlich: Auch auf der Schweizer Version des Streaming-Dienstes sind die Filme nicht auffindbar, wenn man ein Profil mit Kinderschutz benutzt. Normale Profile können die fünf Klassiker aber immer noch ohne Probleme aufrufen. So können Eltern selbst entscheiden, ob sie ihren Kindern «Dumbo» und Co. zeigen wollen.

«Diese Stereotypen sind falsch»

Doch auch dort taucht vor dem Filmstart ein Warnhinweis auf. Darin wird darauf hingewiesen, dass die vier Filme «negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Darstellung von Menschen oder Kulturen» enthalten. «Diese Stereotypen waren damals falsch und sind es noch heute. Anstatt diese Inhalte zu entfernen, wollen wir ihre schädliche Wirkung anerkennen, aus ihnen lernen und Gespräche anregen, um eine stärker integrative, gemeinsame Zukunft zu schaffen.»

Gemeint sind Figuren und Handlungen, die heute als rassistisch gelten. So sind etwa die Krähen in «Dumbo» inspiriert von sogenannten «Minstrel Shows», in denen im 19. Jahrhundert weisse Darsteller mit angemalten Gesichtern («Blackface») negative Stereotypen über schwarze Menschen verbreiteten.

Darstellung von Katzen ist rassistisch

Bei «Aristocats» ist die Darstellung einer Siamkatze veraltet. Die gilt mit ihren schmalen Augen, grossen Zähnen und dickem Akzent als rassistische Karikatur von ostasiatischen Völkern. In dem Film spielt die Katze Klavier mit Essstäbchen. Auch bei «Susi und Strolch» kommen solche Siamkatzen vor.

Bei «Peter Pan» und «Der Schweizerische Robinson» sind die Darstellung von Ureinwohnern das Problem. Besonders in «Peter Pan» wird ausserdem immer wieder die abwertende Bezeichnung «Rothaut» benutzt. (klm)

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