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Melly Böwe (Lina Beckmann, l.) grätscht Katrin König (Anneke Kim Sarnau) in ihren Fall rein.

Foto: NDR/Christine Schroeder

Silvia Tschui

Wenn man erst mal Pech hat, bleibt es oft an einem kleben. So geht es auch dem Teenager Max (Alessandro Schuster), der schon in der ersten Szene ziemlich in Schwierigkeiten steckt: Mit einem blutigen Messer in der Hand läuft er spätnachts desorientiert eine Strasse entlang – und wird von einem Autofahrer dazu überredet, doch einzusteigen. Man ahnt es: Gutes im Sinne hat der Typ nicht. Man weiss zudem: Max selbst ist nicht über jeden Zweifel erhaben.

Katrin König (Anneke Kim Sarnau) wird derweil zu einem besonders üblen Mordfall gerufen: Eine allein erziehende Mutter liegt erstochen in ihrem Blut, ihr schwer behinderter Teenagersohn starb, weil sich niemand um ihn kümmerte. Bald melden die Nachbarn der Mordopfer ihren Jungen Max als vermisst – doch Katrin König erlebt eine üble Überraschung: Max ist ein Ziehkind, die Akte ist komplett geheim.

Und ausserdem grätscht ihr ausgerechnet Bukows Halbschwester Melly Böwe (Lina Beckmann) in den Fall. Zur Erinnerung: Bukow (Charlie Hübner) hat in der letzten Folge nicht nur Königs Herz erobert, sondern kurz darauf auch einen Abgang hingelegt. Bukows Halbschwester betreute den Jungen, der sich als ziemliches Früchtchen herausstellt, schon früher in einem Zeugenschutzprogramm – und ist so ziemlich die Letzte, mit der ein herzgebrochener König zusammenarbeiten will.

Fazit: Super

Dieser Polizeiruf hat so ziemlich alles, was einen guten Krimi ausmacht: Einen Konflikt zwischen den Polizistinnen, der nicht einfach doofer Zickenkrieg ist, falsche Fährten, familiäre Dramen und erst noch einen Plot, der nie Langeweile aufkommen lässt.

Polizeiruf 110: «Seine Familie kann man sich nicht aussuchen», 20.15, Das Erste
Wertung: 4 von 5

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