Sie erfüllten sich mit dem Auswandern einen lang gehegten Traum: Sylvia (37) und Markus Buob (40) aus Wauwil LU bauen sich in Astrid Lindgrens Heimatdorf Vimmerby (Schweden) ein neues Leben auf, erwarben ein zehn Hektar grosses Grundstück mit altem Bauernhof mitsamt zwei Gästehäusern. «Wir haben immer von einem selbstbestimmten und naturnahen Leben geträumt», sagt Sylvia Buob zu BLICK. «Schweden bietet uns die Möglichkeit, viele unserer Träume zu verwirklichen.»
Der Schreiner und die Köchin vermieten ihre Gästehäuser direkt am malerischen Snesaren-See an natur- und ruheliebende Gäste und Familien. Es sei gut angelaufen, so Markus Buob. Wie die beiden Exil-Luzerner ihre Anfangszeit in ihrer neuen Heimat erlebten, ist ab dem 4. Januar 2019 auch in der SRF-Serie «Auf und davon» zu sehen. Das Paar liess sich ab 2017 von einer Equipe des Schweizer Fernsehens filmen – von den letzten Arbeitstagen in der alten Heimat bis hin zu ihren ersten Schritten in Südschweden.
Nach anfänglichen Sprachproblemen gut akklimatisiert
Das ganze Auswander-Prozedere sei ein etwas steiniger Weg gewesen, erinnert sich Markus Buob. Drei Jahre habe es gedauert, bis der Kauf der Liegenschaft in trockenen Tüchern war. «Wegen sehr mühsamer Bürokratie in beiden Ländern», wie er sagt. Zu Beginn setzten den beiden Schweizern zudem die Schwierigkeiten mit der neuen Sprache zu. «Am Anfang sprachen wir nur ein paar Worte. Mittlerweile ist unser Schwedisch dank eines wöchentlichen Sprachkurses schon viel besser», so Sylvia Buob.
Sie hätten sich überhaupt gut in ihrer neuen Heimat akklimatisiert. «Die Natur mit ihren starken Kontrasten hat uns von Anfang an begeistert und versetzt uns noch immer in Staunen! So zum Beispiel die intensiven Winter und die lichtdurchfluteten Sommer.» Und auch mit den Schweden kamen die beiden Zentralschweizer sofort klar. «Der zwischenmenschliche Umgang ist sehr unkompliziert und die Hierarchien flach. Zudem sind alle miteinander per Du. Das mögen wir.»
Das Ehepaar machte Schlimmes durch
Die Buobs kommen, weit weg vom einstigen Zuhause, auch endlich zur Ruhe. Denn das Ehepaar hat in den letzten Jahren in der Schweiz Schreckliches durchmachen müssen. Sylvia Buob erlitt insgesamt drei Fehlgeburten. «Wir waren schwer geprüft», erinnert sie sich an die schlimme Zeit. «Es war eine traurige, aber auch wegweisende Erfahrung.» Eine Erfahrung, die sie Demut gelehrt habe. «Und uns auf sehr tragische Weise zeigte, dass es nicht selbstverständlich ist, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.»
Die beiden Luzerner hatten die Hoffnung, dass es mit Kindern dereinst doch noch klappen könnte, aber nie aufgegeben. Und vor rund zwei Jahren meinte es das Schicksal endlich gut mit ihnen. Sylvia brachte im Sommer 2017 eine gesunde Tochter, Juna, zur Welt. «Wir waren überrascht, sehr glücklich und dankbar, dass uns Nachwuchs doch noch vergönnt war», sagt Buob. Und mittlerweile ist für Juna ein Geschwisterchen unterwegs, das im Februar zur Welt kommen soll, wie Sylvia Buob erzählt. «Dann ist unsere Familie komplett», freut sie sich. (wyt)