Foto: dpa

SRF plant Mega-Serie «Frieden»
Ein grosses Stück Nachkriegs-Geschichte

Das SRF lanciert eine neue Drama-Serie: «Frieden» wird ab Mai in Glarus, Zürich, Bern und Freiburg gedreht. Serienchef Urs Fitze gibt Details zur neuen Nachkriegs-Serie.
Publiziert: 11.04.2019 um 09:57 Uhr
|
Aktualisiert: 11.04.2019 um 13:23 Uhr
1/10
SRF-Serienchef Urs Fitze liefert die wichtigsten Antworten zu «Frieden», der ersten Nachkriegs-Serie des Schweizer Fernsehens.
Foto: Oscar Alessio / SRF
Peter Padrutt

SRF hat viel vor: Mit der geplanten Serie «Frieden» (Drehstart im Mai) will sich der Sender an den grossen Dreiteiler «Unsere Mütter, unsere Väter» von ZDF und ORF anlehnen. In «Frieden» geht es um die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Während Europa in Schutt und Asche liegt, ist die Schweiz nahezu verschont geblieben – und zieht zahlreiche Kriegsflüchtlinge an.

Besetzt ist «Frieden» mit Max Hubacher (26), der unter anderem durch «Der Läufer» bekannt ist, Dimitri Stapfer (30, «Sohn meines Vaters»), Stefan Kurt (59, «Zwingli») und Annina Walt (22, «Amateur Teens»). Serienchef Urs Fitze (61) liefert die wichtigsten Antworten zur ersten Nachkriegs-Serie des Schweizer Fernsehen.

Mit «Frieden» bringt SRF die erste historische Serie. Warum haben Sie sich für diesen Stoff entschieden?
Urs Fitze: Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz ist fiktional bisher noch kaum erzählt worden. Als uns die Produktionsfirma Zodiac Pictures («Gotthard», «Heidi», «Die göttliche Ordnung») die Idee von Petra Volpe zum ersten Mal präsentiert hat, waren wir von Anfang sehr interessiert.

Warum haben Sie die Nachkriegszeit gewählt – was macht diese Epoche so spannend?
1945, in der Zeit unmittelbar nach dem Krieg, als Europa in Schutt und Asche lag, musste sich auch die Schweiz neu orientieren. Es ist auch das Porträt einer Generation, die massgeblich daran beteiligt war, die Grundlage für den Wirtschaftsboom der 50er-Jahre zu legen und damit die Schweiz zu dem gemacht hat, was sie noch heute ausmacht.
 
Haben Sie sich vom Erfolg der History-Serie «Babylon Berlin» inspirieren lassen?
«Babylon Berlin» ist eine tolle Serie, aber mit unserem Projekt schliessen wir eher an Formate wie «Unsere Mütter, unsere Väter» an. Auch wir wollen ein Stück Zeitgeschichte aus der kollektiven Erinnerung unseres Landes erzählen und eine Auseinandersetzung damit ermöglichen.
 
Im Zentrum steht eine Familie. Welche Kriterien erfüllt sie – was ist das Zentrale an ihr?
Die drei Hauptfiguren der Serie stehen am Anfang ihres Lebens und sind voller Zuversicht. Doch der Krieg hat einen langen Atem und stellt die Familie immer wieder vor grosse Herausforderungen. Über das Familiendrama kommen uns die Hoffnungen, Erwartungen und Fragen der damaligen Generation nahe und berühren uns auch heute.

Wie gingen Sie bei den Recherchen vor?
Autorin Petra Volpe und ihr Team haben über Jahre akribisch recherchiert und waren während des Schreibprozesses und bis heute im engen Austausch mit Expertinnen und Experten. 

Historische Serien sind teuer. Können Sie uns sagen, wie viel die Produktion kostet?
Tatsächlich sind historische Filme und Serien aufwändig und teuer, weshalb wir von Anfang auch weitere Partner angegangen sind. Wir freuen uns, dass der deutsch-französische Kultursender Arte das Projekt koproduziert. Zusätzlich wird das Projekt auch von nationalen und regionalen Förderinstitutionen massgeblich unterstützt.

Sind weitere Staffeln geplant, wenn die Serie erfolgreich sein sollte?
Nein, «Frieden» ist als einmalige Miniserie konzipiert und erzählt eine in sich geschlossene Geschichte.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?