«Späte Liebe» heute Abend auf SRF 1
Darf das TV verliebte Demenz-Kranke zeigen?

SRF zeigt heute Abend eindrücklich, wie sich Menschen auch im hohen Alter lieben – auch, wenn ein Partner an Demenz erkrankt ist. BLICK hat den Film bereits gesehen.
Publiziert: 17.01.2019 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2019 um 16:04 Uhr
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«Liebe im Alter» auf SRF: Felix Loetscher hat sich sehr spät in seine neue Ehefrau Martha verliebt. Sie leben im Altersheim. Sie ist dement.
Foto: SRF
Peter Padrutt

Manchmal funkt es noch im Alter – und wie! Heute Abend zeigt SRF mit dem Dokfilm «Späte Liebe» (SRF 1, 20.05 Uhr), wie sich auch Menschen im dritten Lebensabschnitt gefunden haben. Aber was passiert, wenn einer der Partner plötzlich dement wird? Wie gehen Liebende damit um? Und darf das Fernsehen so etwas zeigen? Das fragte sich auch Autorin Andrea Pfalzgraf, als sie den ergreifenden Film drehte.

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Klar ist: Die Geschichte von Felix Loetscher (84) und seiner sieben Jahre älteren Martha, geht ans Herz. Selbst die Demenzerkrankung der früheren Schweizer Heissluftballon-Pionierin tut ihrer Liebe keinen Abbruch. «Martha hat für mich noch gleich viel Herz und Wärme wie früher», sagte Felix Loetscher zu BLICK. Zwar vergesse sie die Welt um sich herum immer mehr, «aber ich habe mir zum Ziel gesetzt, bis zum bitteren Ende für sie zu sorgen». Weil sich Martas Zustand in den letzten Monaten massiv verschlechterte, sind die beiden jetzt ins Tertianum in Schwyz gezogen, wo sie gut aufgehoben sind. Felix ist im Gegensatz zu seiner Partnerin agiler.

Sehnsucht nach einer Partnerin

Der erfolgreiche Architekt baute früher viele Häuser. Mit seiner früheren Frau hat er vier Kinder grossgezogen. Doch diese verliebte sich nach 20 Jahren Beziehung in ihren Jugendfreund. Bis die Kinder ausgeflogen waren, blieben sie noch zusammen. Doch nach der Trennung fühlte sich Loetscher zusehends einsam. «Der Wunsch nach einer Partnerschaft wurde immer grösser», sagt er. Lange blieb die Suche erfolglos.

Dann lernte er plötzlich Martha kennen – beim Skifahren in Films GR. Das ist jetzt schon einige Jahre her. Felix fuhr ihr hinterher, sprach sie an – aber die hatte zuerst mal keine Lust auf ein Date. Über das Telefonbuch fand er heraus, wo sie wohnt, und rief sie schliesslich an – und siehe da: Marta hatte schon Schmetterlinge – oder besser: Ballone – im Bauch. «Es war schön, eine Frau zu finden, die zwar wesentlich ein paar Jahre älter war als ich, aber dafür war sie frei.» Martha war zuvor nie im Leben verheiratet.

Unterstützung bis zum bitteren Ende

Im Tertianum wohnen die beiden, die inzwischen verheiratet sind, zwar in separaten Abteilungen, aber sie treffen sich immer zu den Mahlzeiten. «Mit dem Kurzzeitgedächtnis hat Martha immer mehr Mühe», meint Felix Loetscher nachdenklich. «Aber in ihrem Alter fängt man halt an abzubauen. Das ist doch eine ganz normale Erscheinung. Es ist jetzt eine Herausforderung, sie so wie früher zu lieben. Das kann man, wenn man jemanden tief ins Herz geschlossen hat.» Jeder Tag sei jetzt ein Geschenk. «Wir geniessen das. Was morgen ist, wissen wir nicht.»

Andrea Pfalzgraf, die den Film «Späte Liebe» mit viel Sorgfalt drehte, sagt: «Die Begegnung mit den beiden hat mich sehr berührt, weil ich ihre Verbundenheit von Anfang gespürt habe. Vor allem aber auch, weil Felix Loetscher jetzt einfach so selbstverständlich in die Lücken springt, die bei Martha Trindler immer häufiger auftreten.»

Trotzdem habe Andrea Pfalzgraf zuerst gedacht, dass sie Marthas geistigen Abbau nicht filmen dürfe. «Aber gerade, weil die Beziehung sich jetzt im hohen Alter noch einmal total verändert, habe ich mich dafür entschieden, genau das zu zeigen.» Wenn die Worte fehlten, spielten die Taten eben eine noch grössere Rolle als sonst, meint sie. «Und genau das lebt Felix Loetscher uns vor. Das finde ich höchst ermutigend.»

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