«Es ist jedes Mal ein grosser Kraftakt»
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Sarah Spale von «Wilder»:«Es ist jedes Mal ein grosser Kraftakt»

Morgane Ferru als geheimnisvolle Dorfwirtin in «Wilder»
Femme fatale in den Bergen

Die finale Serie von «Wilder» lebt von starken Frauenfiguren: Eine davon ist die mysteriöse Dorfwirtin Julie Kuster, verkörpert von Morgane Ferru. Die gebürtige Zürcherin lebt in Berlin, kommt allerdings beruflich und auch privat immer gerne in die Schweiz zurück.
Publiziert: 10.01.2022 um 22:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2022 um 06:54 Uhr
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Schauspielerin Morgane Ferru in ihrer alten Heimat Zürich, aufgenommen im Herbst 2021 anlässlich der Filmpremiere von «Und morgen seid ihr tot».
Foto: Philippe Rossier
Jean-Claude Galli

Nach der Hauptrolle im Taliban-Geiseldrama «Und morgen seid ihr tot» von Michael Steiner (52) trumpft die Zürcherin Morgane Ferru (31) auch in der finalen Staffel von «Wilder» (jeweils Dienstag, 20.05 Uhr, SRF 1) gross auf: Sie verkörpert die mysteriöse Julie Kuster, neue Wirtin des Dorfrestaurants Sonne, die gleich mehreren Männern den Kopf verdreht.

Mit ihrer Anziehungskraft und ihren Abgründen ist sie heimlicher Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um einen Korruptionsskandal. «Julie hat ihre Last zu tragen, leidet unter alten Verletzungen und Narben. Und der Zuzug nach Oberwies ist ihr Versuch eines Neuanfangs. Ihr sind Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sehr wichtig. Sie würde sich wohl als Eigenbrötlerin bezeichnen, die sich nicht so schnell öffnet», beschreibt Ferru ihre Rolle.

«Es ist jedes Mal ein grosser Kraftakt»
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Sarah Spale von «Wilder»:«Es ist jedes Mal ein grosser Kraftakt»

Zuhörerin, Mitwisserin und Orakel

Eine Wirtin oder Barfrau, die die Gäste konfus macht, vieles weiss und wenig verrät, ist ein Topos, der in der Schweizer Populärkultur seit achtzig Jahren und Klassikern wie «Gilberte de Courgenay» immer wieder funktioniert.

«Ich glaube, gerade weil solche Figuren bei ihrer Arbeit so im Zentrum des Geschehens stehen, werden sie oft Zeuge unterschiedlicher Schicksale und Begebenheiten, zu denen sie sich verhalten müssen. Oft sind es auch die verschiedenen Erwartungen an sie: Mal ist man stiller Zuhörer, dann sorgt man fürs leibliche Wohl und im nächsten Moment muss man erhitzte Gemüter auseinanderbringen.»

Die Umstellung vom Film zu einer Serie fiel Ferru nicht schwer. «Was serielles Erzählen für mich spannend macht, ist, dass man Figuren über einen längeren Bogen erzählen kann. Man muss einen Charakter nicht sofort durchschauen, er darf sich langsam entfalten – wie ein guter Wein.»

Ferru vergisst die Heimat nicht

Ferru, französisch- und deutschsprachig aufgewachsen, ist für den Beruf nach Deutschland gezogen. Ein zuletzt oft gegangener Weg von Schweizer Talenten. Dass unser Land für ambitionierte Schauspielerinnen zu klein ist, glaubt sie allerdings nicht.

«Ich bin nach der Schauspielschule in München direkt ins Berufsleben in Deutschland eingestiegen, zuerst am Theater, dann im Film, und so hat sich mein Privatleben in Berlin entwickelt. Aber umso mehr freue ich mich, wenn mich nebst meiner Familie – mein Vater und meine Schwester leben immer noch in Zürich – auch der Job regelmässig in die Schweiz führt.»

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