«Fascht e Familie»-Star litt an Demenz
Der traurige Tod von Trudi Roth (†86)

Am Schluss konnte sie sich an nichts erinnern: Trudi Roth litt vor ihrem Tod an Demenz, wie ihr Bruder erzählt.
Publiziert: 14.06.2016 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:55 Uhr
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Roth als «Tante Martha» mit dem «Fascht-e-Familie»-Ensemble.
Foto: Christian Lanz
Peter Padrutt

Sie brachte mit der Sitcom «Fascht e Familie» in den 90er-Jahren ein Millionenpublikum zum Lachen. Doch an diese Erfolge konnte sie sich am Schluss nicht mehr erinnern. Auch an Flip, Kellner Hans und Co. nicht. «Es war so traurig. Trudi litt an Demenz», erzählt ihr Bruder Alfred (83), der in Basel lebt. «Ihr Ende war wirklich sehr schlimm.»

Die Krankheit habe vor einigen Jahren schleichend begonnen. «Trudi konnte keine Rollen mehr spielen, weil sie sich die Texte nicht mehr merken konnte. Das hat sie sehr gequält.» Seine Schwester habe ihre Wohnung im Zürcher Seefeld-Quartier auch kaum noch verlassen, weil sie dauernd fürchtete, sie könnte jemandem begegnen. «Sie wusste dann nicht, ob es sich um einen Schauspieler, einen Freund oder Nachbarn handelte. Das hat sie so aufgewühlt.»

Trudi gemeinsam mit ihrem Bruder Albert.
Foto: Kurt Meier/Glückspost

«Sie hat jede Form von Spitex abgelehnt»

Mit der Demenz sei auch der körperliche Zerfall gekommen. Um ihren Hund konnte sie sich auch nicht mehr kümmern. Trudi Roth musste zuletzt ins Zürcher Stadtspital Waid gebracht werden. Die letzten Wochen verbrachte sie in einem Zürcher Pflegeheim.

«Ich habe sie dauernd besucht, aber am Ende hat sie auch mich nicht mehr gekannt», sagt der Bruder tieftraurig. Das Schlimmste sei gewesen, dass sie sich von Anfang an gegen jede Hilfe gewehrt habe. «Sie hat jede Form von Spitex abgelehnt. Das brachte mich fast zum Verzweifeln.»

«Sie hat nicht mehr gegessen und getrunken»

Das Ende sei kaum auszuhalten gewesen. «Sie hat nicht mehr gegessen und getrunken. Es war schlimm, das erleben zu müssen.» Trudi Roth habe sich keine Beerdigung gewünscht. «Sie wollte halt kein Tamtam, denn sie war ja eine bescheidene Person», sagt Bruder Alfred.

«Trotzdem organisiere ich jetzt, dass sie auf einem Zürcher Friedhof ihre letzte Ruhe findet.» Wann die Beerdigung stattfindet, will er noch nicht verraten. «Aber zu einem späteren Zeitpunkt wird es eine Gedenkfeier im Zürcher Bernhard Theater geben.»

Alfred Roth nimmt tief Luft, sagt: «Sie konnte ihre Rollen doch immer so gut auswendig lernen. Und jetzt hat diese schreckliche Krankheit gerade sie getroffen.» Überall in der Wohnung habe er noch Zettel gefunden, auf denen sie verzweifelt Namen und Dinge aufgeschrieben habe. «Jeder kann Demenz bekommen, und trotzdem tut es so weh, dass es gerade meine Schwester traf», sagt Bruder Alfred.

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