Mit seiner neuen Sendung «Tabu» stiess Comedian Renato Kaiser (33) manche Zuschauer vor den Kopf. Er machte sich in seiner Show über kranke und handicapierte Menschen lustig.
Darf man das als aussenstehende Person? Insgesamt empfand der Publikumsrat die Kombination von Dokumentation und Stand-Up-Comedy «als einzigartig und erfrischend». Weiter heisst es: «Einzelne Stimmen waren jedoch der Meinung, das Format hätte sogar ohne den Comedy-Teil funktioniert.»
Kurzer Rückblick: Renato Kaiser verbrachte viel Zeit mit einer Gruppe von Menschen, die als Randgruppe wahrgenommen und in der Gesellschaft tabuisiert werden. Am Ende der Sendung verarbeitete er das Erlebte in einem Comedy-Bühnenprogramm – vor den Augen dieser Gruppe.
Publikumsrat wünscht sich Fortsetzung von «Tabu»
Der Publikumsrat diskutierte das Konzept der Sendung, die Witze und die Erzählform. Gerade beim Comedyteil betont Susanne Haller, Präsidentin Publikumsrat SRG Deutschschweiz, dass es eine Gratwanderung sei, Witze über Randgruppen zu machen. Es brauche viel Fingerspitzengefühl. «Ein Teil fand, dass das sehr gut gelungen ist. Andere fanden, dass die Protagonisten nicht immer glücklich mit den Witzen waren.»
Kaiser betont: «Mir war es während der ganzen Sendung sehr wichtig, dass es den Protagonistinnen und Protagonisten gut geht.»
Insgesamt habe das Format den Rat am Ende überzeugt. «Tabu» gebe Einblick in die Lebenswelt von Randgruppen und ermögliche Verständnis und Toleranz. «Wir würden uns freuen, wenn es weitergehen würde», heisst es. (paf)
Dass mit «Tabu» möglicherweise die Gefühle von Zuschauern verletzt werden, hat SRF einkalkuliert. «Doch negative Reaktionen gibt es bisher nur vereinzelt auf Social Media. Wer nur eine Pointe aus dem Stand-up-Teil sieht, kann einen falschen Eindruck erhalten», sagt Tom Schmidlin, Bereichsleiter Entwicklung & Comedy. Die Feedbacks jener Leute, die eine ganze Sendung gesehen hätten, seien keineswegs negativ. «Besonders positiv haben die Protagonisten reagiert. Mit ihnen sind wir auch nach Abschluss der Dreharbeiten in Kontakt. Grossen Zuspruch erhalten wir auch von Betroffenen und Verbänden.» Moderator Renato Kaiser sei von Anfang an stark eingebunden gewesen. «Seine Ausstrahlung, seine Haltung und seine Authentizität sind wichtig. Er hat einen hohen Anspruch und ein unglaublich gutes Gespür.»
Dass mit «Tabu» möglicherweise die Gefühle von Zuschauern verletzt werden, hat SRF einkalkuliert. «Doch negative Reaktionen gibt es bisher nur vereinzelt auf Social Media. Wer nur eine Pointe aus dem Stand-up-Teil sieht, kann einen falschen Eindruck erhalten», sagt Tom Schmidlin, Bereichsleiter Entwicklung & Comedy. Die Feedbacks jener Leute, die eine ganze Sendung gesehen hätten, seien keineswegs negativ. «Besonders positiv haben die Protagonisten reagiert. Mit ihnen sind wir auch nach Abschluss der Dreharbeiten in Kontakt. Grossen Zuspruch erhalten wir auch von Betroffenen und Verbänden.» Moderator Renato Kaiser sei von Anfang an stark eingebunden gewesen. «Seine Ausstrahlung, seine Haltung und seine Authentizität sind wichtig. Er hat einen hohen Anspruch und ein unglaublich gutes Gespür.»