Tony Rominger über seine Entscheidung, nicht zur Hochzeit einzuladen
«Ich habe einen Fehler gemacht»

Waren die Kinder von Tony Rominger bei seiner Hochzeit mit Francine Jordi unerwünscht? Der Ex-Radprofi reagiert auf Vorwürfe seiner ersten Ehefrau Brigitte.
Publiziert: 28.05.2009 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:22 Uhr
Neues Familienglück (v.r.): Romingers Ex-Frau Brigitte mit Ehemann Sebastian und der gemeinsamen Tochter Mia sowie Robin und Rahel aus ihrer Ehe mit Tony
Foto: Glückspost
Von Peter Padrutt

Wer Tony Rominger zuhört, der spürt, dass ihn alles aufwühlt. Nie sprach der Ex-Radprofi über sein Privatleben – jetzt tut er es. Hier spricht ein Vater, der vor einer schwierigen Situation stand – wie viele geschiedene Männer, die nochmals heiraten: Soll ich meine Kinder zu diesem Fest einladen? Wie werden sie wohl reagieren? Wie sind meine, wie ihre Gefühle?

Letzte Woche haben Tony Rominger (48) und Francine Jordi (31) geheiratet. Rund 30 enge Verwandte und Freunde waren zum romantischen Fest im Winzerdörfchen Luins im Waadtland geladen. Auch Francines Labrador Pego (4) war dabei: er überbrachte die Trauringe in einem Blumenhalsband.

Doch Romingers Kinder aus erster Ehe, Rahel (20) und Robin (15), fehlten am grossen Tag. In der aktuellen Ausgabe der «Glückspost» klagt Romingers Ex-Frau Brigitte (39): «Er meinte entschuldigend, er heirate ja nur im kleinen Kreis, in der engsten Familie sozusagen. Aber gehören Rahel und Robin nicht auch zu seiner Familie?»

BLICK fragte Tony Rominger gestern: Warum wollten Sie Ihre Kinder nicht dabeihaben?
Tony Rominger: Ich habe sicher einen Fehler gemacht. Aber ich wollte nur das Beste für meine Kinder. Eine Hochzeit ist ein Tag voller Stress. Ich hätte mich nicht genügend um meine Kinder kümmern können. Zudem sprachen die meisten Geladenen Deutsch – meine Kinder aber Französisch.

Romingers Kinder leben heute in der Nähe von Monte Carlo, bei seiner Ex-Frau Brigitte. Diese ist mit dem Polizisten Sebastian Ferraci verheiratet, hat eine Tochter, Mia (3). Auch sie ist heute glücklich mit ihrer Familie. Aber wenn es um die Kinder aus erster Ehe geht, brechen alte Wunden schnell wieder auf.
In der «Glückspost» klagt sie, die Kinder hätten erst am Vortag vom grossen Fest des Vaters erfahren.


Herr Rominger, wann haben Sie Rahel und Robin über die Hochzeit informiert?
Ja, es war vielleicht schon falsch, ich habe es Rahel etwas spät mitgeteilt. Es war ein schwerer Moment für sie. Als ich merkte, dass sie enttäuscht war, sagte ich ihr, sie solle noch kommen. Sie nahm ja an einem Kunstturn-Wettkampf in Mülhausen teil. Ich wollte dann auch noch, dass Robin an der Feier teilnimmt – aber er wohnt 600 Kilometer entfernt. Es war dann leider ganz einfach zu kurzfristig. Zudem hätte geklärt werden müssen, wie er in die Schweiz kommt. Wichtig ist: Es gibt noch ein grosses Hochzeitsfest im Juni. Da sind meine Kinder herzlich eingeladen.

2001 zog Rominger aus der gemeinsamen Wohnung mit Brigitte in Monte Carlo aus – nach 14 Ehejahren. 2002 verliebte er sich in Francine Jordi.

Was sagte Francine Jordi dazu — was wäre ihr Wunsch gewesen für das Fest?
Sie war es, die sagte, ich soll meine Kinder doch einladen. Sie versteht sich prima mit ihnen. Übrigens wollten wir, dass uns die Kinder in den Flitterwochen einen oder zwei Tage in Südfrankreich besuchten. Sie wären auch gern gekommen, es gab nur terminliche Probleme.

Romingers Ex-Frau sagt in der «Glückspost», Tony würde seinen finanziellen Verpflichtungen zwar immer nachkommen, seine Kinder aber zu wenig zu sich einladen. «Irgendwann werden Rahel und Robin nicht mehr nach ihrem Vater fragen», sagt Brigitte.

Herr Rominger, kümmern Sie sich zu wenig um Ihre Kinder?
Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen. Das ist sehr privat. Aber ich bin kein schlechter Mensch. Die Arbeit und vor allem die grosse Distanz machen es leider auch nicht einfach, die Kinder wöchentlich zu sehen. Vielleicht komme ich etwas hart rüber, nicht so herzlich wie Francine. Aber eines kann ich garantieren, ich liebe meine Kinder über alles.

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Experte rät: Jetzt mit den Kindern reden
Romingers Kinder gehören nicht zum kleinen Kreis. Er hätte sie fragen müssen, sagt Paartherapeut Hans-Peter Dür.

Tony Rominger stellte seine Familie vor fast vollendete Tatsachen: Einen Tag vor der Trauung sagte er seinen Kindern Rahel und Robin, er werde Francine Jordi heiraten. «Obwohl Rahel eher eine vernunftbetonte junge Frau ist, hat sie geweint», sagte Romingers Ex- Frau Brigitte der «Glückspost».

Hans-Peter Dür (60) kennt das Problem: «Solche Fragen stellen sich im Zeitalter der Patchwork-Familien häufig», sagt der Paartherapeut. «Es ist Romingers zweite Ehe, eine junge Liebe – die Hochzeit mag ein Neuanfang sein.»

Dür: «Doch Rominger beginnt nicht bei null. Von seinen Kindern hat er sich nicht scheiden lassen. Er bleibt Vater, trägt weiter Verantwortung», sagt Dür. Der Ex-Radprofi hätte früher mit seinen Kindern sprechen sollen. «Er hätte sie fragen müssen, ob sie dabei sein wollen. Oder wenigstens ausführlich besprechen, warum er ohne sie feiern will.»

Paartherapeut Klaus Heer (65) sieht das anders: «Rominger wird gute Gründe für die Entscheidung haben. Die neue Liebe als Neuanfang zu begreifen, das ist legitim.» Vermutlich habe Rominger vor einem Dilemma gestanden. Heer: «Zwei Feiern sind sinnvoll.»

Die Beziehung zwischen Rominger und seinen Kindern sei aber nicht zerstört, findet Hans-Peter Dür. «Wenn er sich jetzt mit seinen Kindern zusammensetzt, sehe ich gute Chancen. Hauptsache Zuhören und Wiederverknüpfen – eine neue Familie sollte ja nicht mit einer Therapie starten.»

Von Adrian Schulthess
Romingers Kinder gehören nicht zum kleinen Kreis. Er hätte sie fragen müssen, sagt Paartherapeut Hans-Peter Dür.

Tony Rominger stellte seine Familie vor fast vollendete Tatsachen: Einen Tag vor der Trauung sagte er seinen Kindern Rahel und Robin, er werde Francine Jordi heiraten. «Obwohl Rahel eher eine vernunftbetonte junge Frau ist, hat sie geweint», sagte Romingers Ex- Frau Brigitte der «Glückspost».

Hans-Peter Dür (60) kennt das Problem: «Solche Fragen stellen sich im Zeitalter der Patchwork-Familien häufig», sagt der Paartherapeut. «Es ist Romingers zweite Ehe, eine junge Liebe – die Hochzeit mag ein Neuanfang sein.»

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Die Beziehung zwischen Rominger und seinen Kindern sei aber nicht zerstört, findet Hans-Peter Dür. «Wenn er sich jetzt mit seinen Kindern zusammensetzt, sehe ich gute Chancen. Hauptsache Zuhören und Wiederverknüpfen – eine neue Familie sollte ja nicht mit einer Therapie starten.»

Von Adrian Schulthess
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