TV-Koch Tim Mälzer (48) erzählte am Dienstag in der Vox-Sendung «Der Vertretungslehrer» von einer düsteren Zeit in seinem Leben. Der Star-Gastronom sprach mit Schülern am Johann-Rist-Gymnasium in Wedel (D) über sein Burnout, das er 2006 erlitt. «Ich habe überlegt, was ich euch wirklich beibringen kann, und Rezepte interessieren wahrscheinlich die wenigsten. Deshalb ist mein Thema heute: Scheitern!», so Mälzer zu Beginn seiner Doppellektion. «Auf eurem Weg werden eine Menge Erfahrungen auf euch zukommen, viele positive, aber auch sehr viele negative». Der Koch legte den Jugendlichen ans Herz, sich von Fehlern nicht abschrecken zu lassen, sondern daraus zu lernen.
Mälzer hat «extrem viel gesoffen»
«Bei mir war es so, ich habe 500 Sendungen in zweieinhalb Jahren gemacht, ein Restaurant gegründet, in dem ich von morgens bis abends stand», so Mälzer. Die Situation, frisch im TV zu sein, die Belastung einer Selbstständigkeit und die Angst vor der Pleite machten dem Koch Druck. «Als Ausgleich – und das ist der Part, der mir wirklich unangenehm ist – habe ich extrem viel gesoffen», so der Gastronom offen.
«Anstatt mich auszuruhen, habe ich gefeiert, was unfassbar dumm war, weil ich mir selbst geschadet habe. Ich bin dann in diesen Erschöpfungszustand reingerutscht.» Die Belastung wurde zuviel: Tim Mälzer hatte einen Zusammenbruch, erkrankte an einem Burnout. «Ich lag wie ein Fötus auf dem Boden und habe geweint», erinnert er sich. «Der ganze Druck ist mir zu viel geworden.»
«Ich bin sehr froh übers Burnout»
Daraufhin liess sich Mälzer sechs Wochen lang in einer Schweizer Klinik behandeln. «Ich bin sehr froh übers Burn-out. Ich habe in kurzer Zeit viel über mich und das Leben lernen dürfen, was mir mein heutiges Leben sehr viel schöner, leichter und entspannter macht», so Mälzer. Bei den Teenies kam die Offenheit des TV-Kochs gut an. «Es hat mich sehr überrascht, dass er darüber gesprochen hat, weil es ja schon etwas sehr Privates ist. Richtig stark!», lobte etwa der 16-jährige Luis den Auftritt von Mälzer. (kad)