Bündner TV-Auswanderer wurden in Venezuela schon zweimal ausgeraubt
«Sie gingen mit Pistolen auf uns los!»

Sommer, Sonne, Strand - so stellt man sich das Leben der TV-Auswanderer vor. Doch der Alltag kann durchaus auch gefährlich sein.
Publiziert: 12.04.2016 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:05 Uhr
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Claudio und Teres sind seit 16 Jahren ein glückliches Paar.
Foto: SRF
Seraina Etter

Sonne, Strand, Füsse hoch! So stellt man sich das Leben in der Karibik vor. Damit hat der Alltag von Claudio Candrian (60) und seiner Frau Teres Brunett (58) auf der venezolanischen Isla Margarita allerdings wenig zu tun. «Wir wurden schon zweimal zu Hause überfallen», sagt Brunett. «Sie gingen mit Pistolen auf uns los, einmal wurde ich angeschossen.» Der Schuss ging los, als Brunett den Räubern nachrannte und mit breitem Bündnerdialekt rief: Huara Saupagg! «Ich habe nach dem Streifschuss stark am Kopf geblutet», schildert sie den Vorfall.

Beim zweiten Mal wurde das Paar in seiner neuen Villa gefesselt – «mit dem Bikini von Teres», erzählt Mann Claudio in der SRF-Sendung «Auf und davon Spezial» (Freitag, 21 Uhr.)

Eigentlich wollten es die Bündner ruhig angehen lassen, als sie 2008 dem stressigen Schweizer Berufsalltag entflohen und in die Karibik auswanderten. «Ich nehms locker», sagt Brunett. «Wir haben uns jetzt einen elektrischen Zaun und eine Knarre zugelegt.»

Die Auswanderer bleiben trotzdem

Die Kriminalität sei nicht das einzige Problem auf der Insel. Nahrungsmittel sind knapp, der Preis für einen Sack Hundefutter ist wegen der Inflation fast gleich hoch wie der monatliche Mindestlohn eines Einheimischen. Candrian verdient als Automechaniker sehr gut. «Aber viele haben weniger Glück und setzen in der Not ihre Haustiere aus», so Brunett. Das gehe ihr sehr nahe: «Wir haben gerade wieder einen halbtoten Cockerspaniel aufgenommen», sagt sie. «Würmer hatten seinen Schwanz zerfressen, seine Hoden waren mit Maden übersät.»

Alle Tiere, die sie findet, päppelt die Bündnerin auf. Inzwischen teilt sie ihre Villa nicht mehr nur mit Mann Claudio, sondern auch mit 17 Hunden und 19 Katzen. Um die Tiere auf der Insel sterilisieren zu lassen, will Brunett nun eine Spendenaktion in der Schweiz starten.

Trotz allem: Die Auswanderer wollen nicht wieder in die Heimat zurückkehren. «Ich werde hier sterben», ist Brunett überzeugt. «Ohne Luxus bin ich viel glücklicher und gelassener.» Aber besonders etwas hält die Schweizerin auf der karibischen Insel: «Ich könnte die Tiere hier niemals ihrem Schicksal überlassen!»

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