Verfilmung über El Chapo geplant
Sean Penn wollte bei Drogenboss lernen

Offiziell traf er sich mit Joaquín «El Chapo» Guzmán, um ein Interview für das Magazin «Rolling Stone» zu führen. Doch jetzt enthüllt eine neue Dokumentation Sean Penns wahre Absicht.
Publiziert: 10.03.2016 um 03:46 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2018 um 08:27 Uhr
Trafen sich in einem Versteck: Sean Penn (l.) und El Chapo, der inzwischen wieder verhaftet worden ist.
Foto: Reuters

Das Interview fand im Oktober 2015 an einem unbekannten Ort in Mexiko statt. Oscar-Gewinner Sean Penn (55) sollte im Namen von Star-Regisseur Oliver Stone (69) den mexikanischen Drogenlord überzeugen, einer Verfilmung seines Lebens zuzustimmen.

Laut «El Chapo & Sean Penn: Bungle in the Jungle» sollte Penn die Hauptrolle spielen und wollte «El Chapos» Gestik und Mimik live studieren.

Penn wurde von zwei Männern begleitet, dessen wahre Identität die Doku-Macher herausbekamen: Es handelte sich um die argentinischen Produzenten Fernando Sulichin und Jose Ibanez, die eng mit Stone zusammen arbeiten.

Guzmán war von der Film-Idee angetan und outete sich als Fan der Netflix-Serie «Narcos», wo es um den Aufstieg von seinem kolumbianischen Kartell-Kollegen Pablo Escobar geht.

Kurz nach dem Interview mit Penn wurde Guzmán verhaftet. Wahrscheinlich führten abgefangene SMS auf die Spur des Drogenbarons.

Beteiligt am Interview war auch der mexikanische Telenovela-Star Kate del Castillo, die bei der Vermittlung eine Rolle spielte, da Guzmán ein Anhänger der Schauspielerin ist und sie unbedingt treffen wollte.

El Chapo ist der oberste Chef des Sinaloa-Kartells. Er gehörte zu den meistgesuchten Drogenbossen in Mexikon und den USA.

Es gelang Guzmán 2001 und 2015, aus mexikanischen Gefängnissen zu entkommen. Am 8. Januar 2016 wurde er ein halbes Jahr nach seiner zweiten Flucht erneut von mexikanischen Fahndern festgenommen und befindet sich seither im Gewahrsam der Behörden. (Enterpress)

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