Die 1990 geborene Autorin beschreibt in dem ausgezeichneten Werk den Trauerprozess um einem engen Freund, der mit gerade einmal 25 Jahren gestorben ist. Dabei ist «das alles hier, jetzt.» gleichermassen das intime Protokoll einer Trauer, ein Erinnerungsbuch und zudem sprachlich ungewöhnlich – ist doch nie ganz klar, ob es sich bei den Figuren um Mann oder Frau handelt. Auch das Buch an sich, erschienen beim Zürcher Verlag Elster & Salis, ist ungewöhnlich gestaltet.
Eine Überraschung für Autorin
Darüber hinaus ist die Entscheidung der Jury für die junge, produktive Autorin eine Überraschung. Stern habe einem der ältesten Themen der Literatur «eine völlig neue Form und unerhörte Töne abgewonnen», heisst es in der Mitteilung zur Begründung. Neben ihr nominiert waren Dorothee Elmiger für den Text «Aus der Zuckerfabrik», Tom Kummer für seinen Roman «Von schlechten Eltern», Charles Lewinsky mit «Der Halbbart» sowie Karl Rühmann für «Der Held».
Die Preisverleihung fand im Theater Basel statt, wegen der Pandemie allerdings in reduziertem Umfang. So war, im Unterschied zu Vorjahren, nur die Preisträgerin anwesend. Dotiert ist der Schweizer Buchpreis mit 30'000 Franken; die vier weiteren Autorinnen und Autoren, die in der engeren Auswahl waren, erhalten jeweils 3000 Franken.
(SDA)