Dienstagabend, 19 Uhr. Nur noch wenige Gäste sind in der Spital-Cafeteria anwesend. In einer Viertelstunde wird geschlossen. Niemand nimmt Notiz vom gross gewachsenen Mann, der eine Frau im Rollstuhl in den Raum schiebt.
Dann drehen sich einige Patienten doch verstohlen nach dem ungleichen Paar um. Denn der breitschultrige Typ in den blauen Jeans – es ist kein Geringerer als Hollywoodstar Keanu Reeves!
Mit seinen schulterlangen, pechschwarzen Haaren und dem Vollbart ist ihm die Tarnung gelungen. Behutsam schiebt der US-Schauspieler im Hippie-Look die Frau mit dem schwarzen Hütchen im Rollstuhl an ein Tischchen: Es ist seine schwer erkrankte Schwester Kim, welche im Lausanner Uni-Spital CHUV gepflegt wird.
Weltstars und ihr Kampf mit Krebs. In der Schweiz suchen sie Hilfe (s. Interview unten). Bereits «der stille Beatle» George Harrison (†58) begab sich 2001 für seinen Todeskampf in die Schweiz, wandte sich an den Tessiner Spezialisten Franco Cavalli.
Im Lausanner CHUV geht der Star, der allein für die beiden «Matrix»-Fortsetzungen 30 Millionen Dollar kassiert hat, zum Selbstbedienungsbuffet. Er holt sich ein Mineralwasser, seine Schwester hat in einem Plastikbecher ihr eigenes Getränk vom Zimmer mitgebracht.
Die Stimmung ist gedrückt. Das Geschwisterpaar unterhält sich leise. Der Gesichtsausdruck des Filmstars ist ernst. Es ist offensichtlich: Der Gesundheitszustand seiner Schwester bereitet ihm grosse Sorgen. Reeves wirkt traurig, er nimmt die Aussenwelt kaum wahr.
Trotzdem: Seinen Fans gegenüber hat er sich stets freundlich verhalten. Auf den Strassen hat er mit ihnen posiert. «Auch hier hat er schon Autogramme gegeben», sagt eine Angestellte zu BLICK. Der Megastar kommt fast jeden Abend für kurze Zeit mit seiner Schwester ins Spitalcafé. Offenbar soll er sich auch schon nach einer Wohnung in der Nähe umgesehen haben.
Den Medien gegenüber gibt sich Reeves jedoch reserviert. «Die Leute hier können schon mit mir sprechen», sagt er. «Aber ich wäre froh, wenn mich die Presse in Ruhe lassen würde», bittet er BLICK. Er sei schon mehrere Male nach Lausanne gekommen. «Ich liebe diese Gegend so sehr, aber jetzt, unter diesen Umständen...» – Reeves spricht den Satz nicht zu Ende.
Dann setzt er sich wieder zu seiner Schwester.
LAUSANNE – Die Schwester von Keanu Reeves hat Leukämie. Was kommt nun auf sie und ihren berühmten Bruder zu? BLICK fragte Leukämie-Spezialistin Candy Heberlein.
BLICK: Was ist Leukämie?
Candy Heberlein: «Leukämie ist eine Erkrankung des Knochenmarks. Entartete Zellen verhindern, dass normale, funktionierende Blutkörperchen entstehen. Abhängig von den betroffenen Zellen werden lymphatische und myeloische Leukämien unterschieden. Ein häufiger Typ ist die akute lymphatische Leukämie, an der möglicherweise auch Frau Reeves erkrankt ist.»
Warum lässt sich Kim Reeves in der Schweiz behandeln?
«Vermutlich wurde ihr die Lausanner Klinik CHUV empfohlen. Es ist eines der renommierten Universitätsspitäler in der Schweiz. Ausserdem hat sie sich bereits vor Jahren im Kanton Waadt behandeln lassen. Für eine allogene Transplantation (Stammzellen eines Fremdspenders) müsste sie dann allerdings nach Genf, Basel oder Zürich.»
Wie wird sie behandelt?
«Normalerweise würde mit drei Chemotherapie-Blöcken behandelt. Es kommt drauf an, wie die Patientin darauf reagiert. Wenn die Leukämie akut ist, sucht man nach Spendern. Zuerst unter den Geschwistern, wenn keines der Geschwister kompatibel ist, sucht man nach Fremdspendern.»
Könnte das der Grund sein, warum Keanu Reeves sich in der Nähe der Schwester einquartiert hat?
«Ja. Andererseits könnte man eine Entnahme von Herrn Reeves’ Stammzellen – diese werden dann der Leukämie-Patientin implantiert – auch in den USA durchführen. Ich nehme an, er will seine Schwester mit seiner Anwesenheit moralisch unterstützen.»
LAUSANNE – Die Schwester von Keanu Reeves hat Leukämie. Was kommt nun auf sie und ihren berühmten Bruder zu? BLICK fragte Leukämie-Spezialistin Candy Heberlein.
BLICK: Was ist Leukämie?
Candy Heberlein: «Leukämie ist eine Erkrankung des Knochenmarks. Entartete Zellen verhindern, dass normale, funktionierende Blutkörperchen entstehen. Abhängig von den betroffenen Zellen werden lymphatische und myeloische Leukämien unterschieden. Ein häufiger Typ ist die akute lymphatische Leukämie, an der möglicherweise auch Frau Reeves erkrankt ist.»
Warum lässt sich Kim Reeves in der Schweiz behandeln?
«Vermutlich wurde ihr die Lausanner Klinik CHUV empfohlen. Es ist eines der renommierten Universitätsspitäler in der Schweiz. Ausserdem hat sie sich bereits vor Jahren im Kanton Waadt behandeln lassen. Für eine allogene Transplantation (Stammzellen eines Fremdspenders) müsste sie dann allerdings nach Genf, Basel oder Zürich.»
Wie wird sie behandelt?
«Normalerweise würde mit drei Chemotherapie-Blöcken behandelt. Es kommt drauf an, wie die Patientin darauf reagiert. Wenn die Leukämie akut ist, sucht man nach Spendern. Zuerst unter den Geschwistern, wenn keines der Geschwister kompatibel ist, sucht man nach Fremdspendern.»
Könnte das der Grund sein, warum Keanu Reeves sich in der Nähe der Schwester einquartiert hat?
«Ja. Andererseits könnte man eine Entnahme von Herrn Reeves’ Stammzellen – diese werden dann der Leukämie-Patientin implantiert – auch in den USA durchführen. Ich nehme an, er will seine Schwester mit seiner Anwesenheit moralisch unterstützen.»
LOS ANGELES – Keanu Reeves (42) und das Schicksal. Freunde werden sie wohl nie.
Tod. Krankheit. Schicksalsschläge. Nein, auf der Sonnenseite des Lebens hat der Hollywood-Star nie gestanden. All dem Geld (15 Millionen Dollar pro Film) und Ruhm zum Trotz.
Die Reihe von Tiefschlägen für den Film-Beau – sie fällt zusammen mit seinem grössten Erfolg. 1999, als der Science-Fiction-Knaller «The Matrix» Keanu Reeves nach einer Reihe von Flops zum Megastar macht, schlägt das Schicksal zu. Unbarmherzig.
Weihnachten 1999. Das ungeborene Kind von Keanu und Freundin Jennifer Syme (damals 28) bewegt sich nicht mehr. Die Ärzte können es nur noch tot auf die Welt bringen.
Sechs Monate später erkrankt seine Schwester Kim erstmals an Krebs. Reeves kümmert sich rührend um sie, schlägt lukrative Filmangebote aus.
Zwei Jahre später, im April 2001, stirbt Keanus Freundin Jennifer bei einem Autounfall. Ob Selbstmord oder Unfall – darüber herrscht bis heute keine Klarheit. Reeves ist am Boden zerstört, erst kurz zuvor hatte das getrennte Paar wieder zueinander gefunden.
Überhaupt – Keanu Reeves und der Tod: Besonders im Umfeld der «Matrix»-Trilogie scheint er sein ständiger Begleiter.
2001 stirbt R’n’B-Star Aaliyah, die als Partnerin für den zweiten «Matrix»-Film vorgesehen ist. Im Oktober desselben Jahres erliegt Schauspielerin Gloria Forster («The Matrix») ihrer Diabetes-Krankheit.
Hoffentlich reiht sich seine Schwester Kim nicht auch noch in die unheilvolle Serie ein!
LOS ANGELES – Keanu Reeves (42) und das Schicksal. Freunde werden sie wohl nie.
Tod. Krankheit. Schicksalsschläge. Nein, auf der Sonnenseite des Lebens hat der Hollywood-Star nie gestanden. All dem Geld (15 Millionen Dollar pro Film) und Ruhm zum Trotz.
Die Reihe von Tiefschlägen für den Film-Beau – sie fällt zusammen mit seinem grössten Erfolg. 1999, als der Science-Fiction-Knaller «The Matrix» Keanu Reeves nach einer Reihe von Flops zum Megastar macht, schlägt das Schicksal zu. Unbarmherzig.
Weihnachten 1999. Das ungeborene Kind von Keanu und Freundin Jennifer Syme (damals 28) bewegt sich nicht mehr. Die Ärzte können es nur noch tot auf die Welt bringen.
Sechs Monate später erkrankt seine Schwester Kim erstmals an Krebs. Reeves kümmert sich rührend um sie, schlägt lukrative Filmangebote aus.
Zwei Jahre später, im April 2001, stirbt Keanus Freundin Jennifer bei einem Autounfall. Ob Selbstmord oder Unfall – darüber herrscht bis heute keine Klarheit. Reeves ist am Boden zerstört, erst kurz zuvor hatte das getrennte Paar wieder zueinander gefunden.
Überhaupt – Keanu Reeves und der Tod: Besonders im Umfeld der «Matrix»-Trilogie scheint er sein ständiger Begleiter.
2001 stirbt R’n’B-Star Aaliyah, die als Partnerin für den zweiten «Matrix»-Film vorgesehen ist. Im Oktober desselben Jahres erliegt Schauspielerin Gloria Forster («The Matrix») ihrer Diabetes-Krankheit.
Hoffentlich reiht sich seine Schwester Kim nicht auch noch in die unheilvolle Serie ein!