Julia Graf ist seit zehn Jahren ein Youtube-Star – damals hätte sie sich nicht erträumen können, dass sie jemals von ihren Videos und Fotos leben könnte. Mittlerweile hat sie über 770'000 Abonnenten.
Die studierte Politikwissenschaftlerin, die ihr Alter nicht verraten will, startete 2008 ihren Account als Hobby. «Schminken war damals ein idealer Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag», erzählt sie im Gespräch mit BLICK. Deshalb fokussierte sie sich in ihren Videos auf Beauty und entwickelte in kürzester Zeit eine grosse Community.
Überflüssige Schminke geht nach Ägypten
Heute hat sie Tausende Zuschauer und eine riesige Reichweite. Dies unter anderem auch dank Influencer-Marketing: «Ich kooperiere mit vielen Firmen, die ihre Onlinepräsenz stärken wollen.» Um die Produkte schliesslich zu testen und vorzustellen, erhält sie vieles gratis zugeschickt. «Ich habe einen Raum voller Schminke», erzählt Graf. Was sie mit all den überflüssigen Produkten macht? «Ich gebe sie einem Kollegen, der die Produkte mit nach Ägypten nimmt und sie dort den Frauen verteilt. Die freuen sich immer sehr darüber.»
Doch mittlerweile ist sie bei weitem nicht mehr die Einzige, die ihre Leidenschaft in den sozialen Medien teilt. Vor allem das starke Wachstum von Instagram macht der Youtuberin Konkurrenz: «Ich merke, dass ich nun auch auf Instagram aktiver werden muss.»
Instagram ist krasser inszeniert als Youtube
Doch dass Instagram Youtube irgendwann den Rang ablaufen wird, bezweifelt Julia. «Die Videos auf Youtube sind realer und natürlicher», meint sie. Sie findet, dass ein Bild von Instagram stets perfekt inszeniert und nur ein kleiner Lebensausschnitt sei. «Auf Youtube hingegen zeige ich auch mal, wie ich mit zerzaustem Haar aufwache.»
Aber der Drang zur Perfektion bleibt auf der Videoplattform nicht unbemerkt. Julia braucht beim Videodreh häufig sogenannte Beauty Lights. «Sie verschaffen nicht nur bessere Lichtverhältnisse, sondern auch mein Make-up kommt so besser zur Geltung», erklärt die Youtuberin. Laut Julia sind es die User selbst, die nur perfekte und bearbeitete Bilder und Videos sehen wollen. «Bearbeitete Posts werden viel mehr gelikt. Und was gut an kommt, wird eben häufiger produziert.»