Der offizielle Trailer von Wolkenbruch
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Ab 25.10.18 im Kino:Der offizielle Trailer von Wolkenbruch

«Wolkenbruch»-Autor sauer vor «Club» über Juden
«Das SRF hat meinen Film falsch verstanden»

Die heutige SRF-«Club»-Sendung befasst sich mit dem Hitfilm «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» und der Frage: Darf man über Juden lachen? Nein, findet Thomas Meyer, Autor des Films, und ärgert sich dabei vor allem über die Fragestellung des Schweizer Fernsehens.
Publiziert: 20.11.2018 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2018 um 15:32 Uhr
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Ärgert sich über das SRF: «Wolkenbruch»-Autor Thomas Meyer.
Foto: Inge Jurt
Patricia Broder

Der Film «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» ist ein Publikums-Hit: Schon über 130'000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben den Film über einen orthodoxen Juden, der sich in eine Schickse, eine Nichtjüdin verliebt, in den Schweizer Kinos gesehen. Die Geschichte ist heute Abend auch Thema der SRF-Sendung «Club» – mit der Frage: Ist Lachen über Juden harmlos? Die Antwort darauf gibt der Autor des Films und eingeladene Gast der Sendung, Thomas Meyer (44), gleich selbst: «Nein. Wenn man über Juden lacht, weil sie Juden sind, lacht man sie aus, und dann ist man ein Arschloch», so der Autor zu BLICK.

«Geschichte könnte auch in Süditalien oder Russland spielen»

Doch das SRF stelle auch die Frage falsch, ärgert sich Meyer: «Der Sender hat meinen Film nicht richtig verstanden. Darin wird nicht über die Bärte, Hüte oder die traditionellen Kleider der Juden gelacht, wie das im ‹Club›-Programmtext steht. Ich verstehe nicht, warum das so formuliert ist.» Das Publikum schmunzle vielmehr über eine überfürsorgliche, überzeichnete Mutterfigur, einen unbeholfenen Sohn und über die Situationskomik. «Das Jüdischsein ist dabei nur ein Charakteristikum der Familie. Die Geschichte von ‹Wolkenbruch› könnte genauso gut in einer katholischen Familie in Süditalien spielen oder bei einer orthodoxen Familie in Russland», erklärt der Zürcher. Das werde er heute Abend auch in der «Club»-Sendung klarstellen.

Lüthi findet Meyers Kritik «interessant»

Moderatorin Barbara Lüthi (45) nimmt die Beanstandung gelassen und sagt zu BLICK: «Die Position von Thomas Meyer ist interessant. Ich freue mich sehr darüber, dass er heute Abend mitdiskutiert», erklärt sie auf Anfrage. Im jüdischen Milieu habe der Film unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, wie ihre Recherchen zeigen würden.

«Nichts weiter als Nazi-Propaganda»

Thomas Meyer hält an seiner Kritik fest: «Es ist interessant, dass man glaubt, eine jüdische Komödie bedeute automatisch Lachen über Juden. Wäre dem so, wäre ja das ganze Kinopublikum antisemitisch und ich obendrein auch.» Diese Haltung sei allerdings auch symbolisch zu verstehen, für den versteckten Antisemitismus in unserem Land: «Die Schweiz ist passiv-aggressiv antisemitisch», glaubt der Schriftsteller. «Mir wurde unzählige Male gesagt, man habe sich schon gedacht, dass ich Jude sei, man würde das schliesslich an meiner Nase sehen.» Ein Juden-Klischee, das Meyer, anders als die Situationskomik in seinem Film, nicht zum Lachen findet. «Es ist nichts weiter als übernommene Nazi-Propaganda.» Es gebe schlicht keine typisch jüdischen Merkmale, so Meyer weiter.

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