Wir sind die Familie Appenzeller

Aus der Fernsehwerbung kennen Werner Bollhalder alle. Was viele nicht wissen: Der Botschafter für den Appenzeller Käse kommt aus dem Toggenburg.
Publiziert: 16.11.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 01:15 Uhr
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Werbestars für Appenzeller Käse: Werner und Doris Bollhalder.
Foto: Philippe Rossier
Von Cinzia Venafro (Text) und Jorma Müller (Fotos)

Der erste Schnee liegt im Weiler Chüeboden oberhalb von Unterwasser SG im Toggenburg. Die Berge, allen voran der imposante Säntis, kesseln das Tal ein. Es weht ein kühler Wind, doch Werner Bollhalder (68) und seine Schwiegertochter Doris (39) frieren nicht. «Ohne meine Berge und die ­Natur hier könnte ich nicht sein», sagt Senn Werner. Lächelnd fügt er an: «Einmal im Leben war ich mal kurz im Aargau. Da hatte ich so schlimmes Heimweh, ich musste sofort zurück in mein Toggenburg.»

Der robust gebaute Mann im Sennenhemd ist kein gewöhnlicher Bauer. Die ganze Schweiz kennt Bollhalders Gesicht. An der Seite von Star-Senn Albert Neff (76) zieht er in der Werbung für den Appenzeller Käse eine Schnure, verschweigt bereits seit Jahren in TV-Spots und auf Plakaten das Geheimnis der sagenumwobenen Kräutersulz.

Seine Schwiegertochter Doris hat, bevor sie Werner vier Enkelkinder schenkte, selbst Werbung gemacht für den Appenzeller Käse. In der festlichen Sonntagstracht tanzte sie mit Schauspieler Uwe Ochsenknecht (56) schon 2003 durch die TV-Spots.

Aber Moment! Zwei Toggenburger in Appenzeller Tracht? Werner Bollhalder streicht sich über den kurzen «Winterbart», wie er den Flaum um seinen Mund nennt, reisst die rabenschwarzen Augen auf. «Am Anfang gab es noch ein paar vorwitzige Kommentare, dass Nicht-Appenzeller für die Werbung ausgewählt wurden», sagt er.

Aber diese seien mittlerweile verstummt. Hauptsache, ein richtiger Senn und kein verkleideter Unterländer werbe für den Käse. Werner lächelt wieder: «Ich trage selbstverständlich meine eigene Toggenburger Tracht. Die Städter bemerken den ­Unterschied zur Appenzeller sowieso nicht.»

Geschneidert hat das aufwendige Kleidungsstück seine Frau Hedi (64), mit welcher der pensionierte Landwirt seit 41 Jahren Hof und Bett teilt.

Mittlerweile ist es Nachmittag. Hedi hat für drei ihrer elf Enkelkinder ihren berühmten Toggenburger Schlorzifladen, eine Wähe aus Birnenkompott, gebacken. Auch Schwiegertochter Doris, die Mutter von Thomas (1), Mirjam (3) und Eliane (10), sitzt auf der Eckbank der Küche im Toggenburgerhaus. Doris mit ihren wuchtigen Augenbrauen hat allerdings nur kurz Zeit für eine Pause. Noch bevor die Sonne hinter dem Säntis verschwindet, muss sie den Stall misten und die Kühe melken. «Landwirtin zu sein, war schon immer mein Traum», sagt die Bauerntochter. «Die Film-Drehs und Shootings für den Käse haben zwar Spass gemacht. Aber immer nur gut aussehen? Das wäre mir zu langweilig.»

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