Volksschauspieler Walter Roderer
Rodis selbst verfasste Todesanzeige

Publiziert: 12.05.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:34 Uhr
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Am Dienstag starb Volksschauspieler Walter Roderer in seiner Villa in Illnau ZH.
Foto: KEY
Von Peter Padrutt

Kurz, knapp und schnörkellos: Walter Roderer (†91) geht ohne Selbstlob und Pathos von dieser Welt. Obwohl er zeitlebens den gros­sen Applaus liebte. «Er hat seine Todesanzeige schon vor einem Jahr selber verfasst», sagte Pfarrer Ernst Heller (65) gestern zu BLICK. Deutlich wird das dadurch, dass Rodi von «Hinterlassenen» und nicht von «Hinterbliebenen» spricht, wie das sonst üblich ist. Weder seine Ehefrau Anina (31) noch Bruder Kurt (88) kommen in der Todesanzeige vor. «Vielleicht wollte er offen lassen, wer um ihn trauert», meint Rodis Berater Ernie Soller (69). Nachdenklich fügt er an: «Aber es springt schon sehr ins Auge, dass Anina fehlt.» Gleich zweimal verwendet Rodi die Wörter «reich»: Sein Leben sei «reichhaltig» und «erfolgreich» gewesen. Er bezieht sich dabei auf sein Leben, nicht seine Karriere.

Der Schauspieler sei «von uns gegangen» heisst es in der Todesanzeige weiter. Diese Formulierung wird oft verwendet, wenn jemand freiwillig aus dem Leben scheidet. Wie die Polizei aber schon am Dienstag bestätigte, starb Rodi klar eines natürlichen Todes. Vielleicht wollte der «Buchhalter Nötzli»-Darsteller damit ausdrücken, dass er in seinem hohen Alter bereit war, die Welt zu verlassen.

Und am Ende fällt in der Todesanzeige auch noch auf, dass der reformiert erzogene Walter Roderer keinen einzigen Hinweis auf seinen Glauben zulässt. «Für mich manifestiert sich Gott in der Natur», erklärte der grosse Volksschauspieler einst in einem Interview mit BLICK. Rodi war Pantheist. Trotzdem betete Rodi abends jeweils ein Vaterunser und meditierte am liebsten in katholischen Kirchen, weil er dort mehr spüre als in refomierten Häusern, wie er sagte.

Roderer mit seiner 60 Jahre jüngeren Gattin Anina, die er 2005 heimlich heiratete. Sie ist in der Anzeige nicht aufgeführt.
Foto: RDB

Rodi verabschiedet sich in seiner Todesanzeige still und bescheiden – wie der «Herr Schüüch», den er auf der Bühne oft spielte.

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