BLICK: Samstagabend treten Sie in der neuen SF-Sendung «Gipfelstürmer» auf, kürzlich spielten Sie im «Tatort» mit. Weshalb entdeckt Sie das Fernsehen immer mehr?
Ich war zwar nie ein Stiefkind des Fernsehens, aber ich finde diese neue Beachtung wunderbar. Jahrzehntelang habe ich gesät, nun kann ich ernten. Ich werde respektiert, egal, ob den Leuten gefällt, was ich mache. Ich arbeite viel und mache alles mit sehr viel Liebe. Das hat sich über die Jahre bewährt. Und ich war nie ein sogenanntes Tussi.
TV, Theater, Gesang. Wofür schlägt Ihr Herz am meisten?
Für alles. Wenn ich singe, bin ich allein auf der Bühne. Im Theater hingegen bin ich Teil eines Teams, in das ich mich sehr gerne einordne.
Sie stehen aber dazu, dass Sie gerne allein im Rampenlicht stehen.
Ja, klar! Es ist der Lohn der eigenen harten Arbeit. Im Team wird zwar die Verantwortung geteilt, aber auch der Ruhm.
Wie sieht ein normaler Tag in Ihrem Leben aus?
Unterschiedlich. Manchmal habe ich extrem viel zu tun, dann gibts flauere Zeiten. Wichtig ist, dass ich eine Struktur reinbringe und nicht durchhänge. Das ist das Schwierigste überhaupt. Ich hatte auch schon Phasen, da habe ich eine Talkshow nach der anderen geschaut. Mit schlechtem Gewissen. Doch ich konnte mich nicht aufraffen. Man läuft dann Gefahr zu verschlampen. Dagegen muss man sich disziplinieren.
Haben Sie Rituale?
Ich zünde täglich eine weisse Kerze an. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, aber nicht religiös.
Was passiert nach dem Tod?
Ich glaube, dass wir in einer anderen, feinstofflichen Form weiterleben. Und ich als solche Form auch meine Freunde und Familie wieder treffe.
Sie waren drei Mal verheiratet ...
... und ich bin mit keinem meiner Männer im Streit auseinandergegangen. Das erste Mal habe ich mit 19 geheiratet, mein erster Ex-Mann Franz begleitet mich seit Jahren als Helfer und gute Seele an meine Konzerte. Auch mit meinem letzten Lebenspartner Philippe und seiner Familie bin ich sehr gut befreundet.
Er ist 24 Jahre jünger als Sie. War dies der Trennungsgrund vor viereinhalb Jahren?
Im Endeffekt ja. Bei uns hat alles gestimmt, ausser, dass er einer anderen Generation angehört. Wir hatten schlicht andere Lebensziele. Er war noch am Aufbau seines Lebens, ich am Bewahren des Bestehenden. So gesehen waren es auch biologische Gründe, die zur Trennung führten.
Lag es auch an den Wechseljahren, in denen Sie steckten?
Auch. Mit 57 Jahren kam ich in diese Phase und sie dauerte sehr lange. Es war schrecklich! Ich kam körperlich und geistig nicht mehr mit mir klar. Ich konnte stundenlang im Sessel sitzen und in die Ecke starren. Ich war sogar zu faul, den Fernseher einzuschalten. Ich habe mich lange gewehrt, Hormone einzunehmen, da ich ein Mensch bin, der glaubt, dass er alles allein schafft. Doch das war ein Irrtum. Vor vier Monaten ging ich zu meinem Arzt, der mir Hormone verschrieben hat. Heute fühle ich mich wieder fit, glücklich.
Glauben Sie an die grosse Liebe?
Ja, ich durfte sie erleben und ich glaube nach wie vor daran. Auch, dass sie ein Leben lang halten kann, sich einfach in der Form verändert. Liebe hat verschiedene Gesichter und Zeiten.
Sind Sie momentan verliebt?
Nein, ich bin seit viereinhalb Jahren Single. Ich möchte mich gerne noch einmal verlieben. Ich weiss zwar nicht, ob das je wieder passiert, aber ich fände es sehr schön. Aber ich suche momentan nicht nach einem Partner und Affären interessieren mich schon gar nicht.
Bereuen Sie es, dass Sie keine Kinder haben?
Heute schon. Ich hätte wohl gerne Enkel. Aber irgendwie habe ich in meinem Leben das Thema Kinder übersprungen. Es war dann auch entweder der falsche Zeitpunkt oder der falsche Partner. Es hat wohl nicht sollen sein. Trotzdem ist es richtig, wie mein Leben heute ist.
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