Unterwegs mit Ronja Furrer:
«Ich bin so froh, ein Mädchen vom Land zu sein»

Sie ist auf den Laufstegen von Mailand, Paris und New York zu Hause. Aber am liebsten ist Topmodel Ronja Furrer in der Natur.
Publiziert: 17.07.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:59 Uhr
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Ronja Furrer mit den Hunden Jaya (l.) und Rusty.
Foto: Philippe Rossier
Von André Häfliger

Mitten auf der Waldlichtung klingelt das Handy. Kurze Begrüssung, kurzes Gespräch. Ronja Furrer (20) hängt auf, verdreht die Rehaugen. Ihr laut gestöhntes «Uff» unterbricht das Zwitschern der Vögel an diesem gewittrigen Sommertag. «Das war mein Agent in Amerika. Ich soll sofort nach New York, Auftrag eines wichtigen Kunden. Übermorgen bin ich wieder zurück in der Schweiz. Ich soll so schnell wie möglich Bescheid geben.»

Das Model denkt nach, wird aber abgelenkt: Rusty jagt Jaya durchs kniehohe Gras. Der australische Schäferhund (1) und die Golden-Retriever-Labrador-Mischung (3) sind im offenen Feld des Mühletälis nur sichtbar, wenn sie in die Luft springen.

Schon ist der Anruf vergessen, ein Lächeln huscht über das hübsche Gesicht der 20-jährigen Solothurnerin: «Rusty habe ich als drei Monate alten Welpen aus New York in die Schweiz gebracht», erzählt sie, «die beiden verstehen sich glänzend!»

Mit ihren langen Beinen schreitet sie voran, stolpert kein einziges Mal, ist beweglich wie eine geübte Waldläuferin. «Ich war mal leidenschaftliche Kunstturnerin, das hilft beim Modeln – vor allem in Sachen Haltung und Disziplin.»

Schön, mal in Turnschuhen statt immer nur auf High Heels unterwegs zu sein? «Die hohen Hacken trage ich nur, wenn ich arbeite, selten im Ausgang. Am liebsten trage ich flache, bequeme Schuhe.»

Gross genug ist sie ja, 1,81 Meter, um genau zu sein. Schwungvoll breitet Ronja Furrer die blaue Picknick-Decke im Gras aus, nahe am Bach. Den Ort hat sie bewusst gewählt: «Genau hier, am Ufer des Mühlebachs, wurde ich getauft. Symbolisch am Wasser, in idyllischer Lage – so wollten es meine Eltern.»

Nur ein Wasser möchte sie jetzt trinken, sie war schon in Solothurn frühstücken: zwei Schoggi-Gipfeli, ein kleines Apfelchüechli, Schoko-Drink mit extra viel Rahm. Ronja verdreht wieder die Augen: «Früher musste ich überhaupt nicht auf meine Figur achten. Heute schon! Ich mache fast täglich Fitness und esse bewusst. Viel Gemüse und Früchte.»

Leichtfüssig, fast schwebend bewältigt die Gazelle aus Lüterkofen SO nun wieder die regennassen Wanderwege, springt ihren Hunden nach, ergötzt sich am Muhen der Kühe. Und schwelgt in Erinnerungen.

«Mit meinen Elten und drei Geschwistern sind wir früher sehr oft hier gewesen, am liebsten beim Wurstbräteln. Es ist ja nur gut eine Viertelstunde von unserem Wohnhaus weg. Ich bin so froh, ein Mädchen vom Lande zu sein! Das holt mich immer wieder zurück auf den Boden.»

In die Berufe Bäckerin und Köchin habe sie mal hineingeschnuppert: «Erst der Grossvater liess mich meinen Traumberuf entdecken. Er meldete mich beim Elite-Model-Wettbewerb an. Da war ich 14.»

Als Zweitplatzierte musste sie sofort ihr Leben ändern, reiste plötzlich nach Paris und New York, war auf sich selbst gestellt. Trotzdem: Blitzkarriere, Lebenserfahrungen am laufenden Band, das erste selbst verdiente Geld – und der erste Kuss: «Das war auch mit 14, beim Flaschendrehen. Er drückte seinen Kopf so fest an meinen, versuchte sogar, mir die Zunge in den Mund zu stecken. Wähhh, das war gar nichts!»

Die erste Liebeserklärung war auch kein Hit: «Er fuhr mich mit dem Roller nach Hause. Vor unserem Haus sagte er zu mir: ‹Ich liebe dich!› Ich nur ganz trocken: ‹Merci›.» Mehr Glück, fast drei Jahre lang, hatte Ronjas erster Freund. Seit gut zwei Jahren ist sie aber schon wieder Single.

Das irritiert offenbar auch Rusty: Beim Überspringen des Baches nimmt er zu wenig Anlauf, plumpst prompt hinein. «Kein Problem, meine Hunde lieben das Wasser!»

Was sie von einem Mann will? «Selbständig muss er sein. Fest auf beiden Beinen soll er stehen und wissen, was er will – Pfupf sollte er haben, eher etwas älter sein als ich. Anziehen muss er mich und mich so nehmen, wie ich bin. Auch Tiere sollte er gern haben. Ausser Katzen, die mag ich nicht besonders.»

Ist notiert, Ronja.

Gerade noch rechtzeitig, bevor ein heftiger Regenguss einsetzt, erreichen wir Ronjas heimeliges Zuhause. Warmer Empfang durch Mutter Pia Furrer (51). In unglaublich kurzer Zeit zaubert sie einen feinen Dreigänger auf den Tisch: Salat, Züri- Gschnätzlets mit Spätzli und Rüebli, dazu selbstgemachten Holunder­sirup.

Ronjas Schwester Cindy (14) ist auch da. Und happy – sie ist das erste Mal verliebt! Ronja schmunzelnd: «Nein. mein Job ist nicht schuld daran, dass ich es nicht bin. Ich bin offen für eine Beziehung – aber der Richtige muss es sein. Ich möchte mal eine grosse Familie haben, mit drei, vier Kindern. Ewig kann ich ja nicht Model bleiben. Nach meiner Karriere würde ich am liebsten etwas mit Pferden machen, meiner grossen Leidenschaft. Mit ihnen zum Beispiel behinderten Menschen helfen.»

Und dann streckt Ronja Furrer, das disziplinierte, erfolgreiche Model, plötzlich langsam ihren schönen Rücken. «Ui, ich hab etwas vergessen!» Hastig greift sie zum Handy, wählt die Nummer in New York und sagt: «Ich komme! Wann geht der nächste Flug?»

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